Die Mainzer Johannisnacht kehrt endlich zurück – vom 24. bis 27. Juni 2022 wird in der Stadt gefeiert. Jetzt steht auch das Programm. Mit einigen Veränderungen.
MAINZ. Die Mainzer Johannisnacht ist zurück: Traditionell am Wochenende rund um den Johannistag feiert die ganze Stadt ihren berühmtesten Sohn – und das soll 2022, nach drei Jahren seit der letzten Johannisnacht, endlich wieder Wirklichkeit werden. Vom 24. bis 27. Juni steigt das große Stadtfest: Und das mit allem, was zur Johannisnacht dazugehört. Zumindest fast. Klar ist, dass es am Montagabend natürlich das Feuerwerk geben wird – allerdings an etwas verändertem Ort.
Wie die Stadt am Freitag bei der Programmvorstellung erklärt, habe man mit dem Feuerwerk näher an den Bereich der Schausteller heranrücken wollen. Heißt: Das Feuerwerk wird jenseits der Theodor-Heuss-Brücke in Richtung Kaisertor abgeschossen. Die beste Sicht habe man von der Theodor-Heuss-Brücke aus und vom Rheinufer Höhe Schloss. Die Theodor-Heuss-Brücke werde für die Dauer des Feuerwerks ab etwa 22.15 Uhr am Montagabend daher gesperrt, so Elke Höllein, Chefin der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt.
Ein weiterer absoluter Pflichttermin der Johannisnacht erfährt ebenfalls eine Änderung: das Gautschen. Die traditionelle Buchdruckertaufe findet wie gewohnt am Samstag, 16 Uhr, auf der Bühne auf dem Liebfrauenplatz statt. Allerdings mit personellen Änderungen. Harro Neuhardt, der seit 38 Jahren im Team der Packer und seit acht Jahren Gautschmeister war, tritt in den Gautsch-Ruhestand. Es sei eine private Entscheidung, sagt er im Gespräch mit dieser Zeitung; er freue sich, dass Jürgen Schunk, der ebenfalls seit Jahrzehnten den Jüngern Gutenbergs angehört und seit 2019 als Schwammhalter den Trupp der Packer im Griff hat, den Job dieses Jahr von ihm übernehme.
„Jammin' Cool“ aus Programm gestrichen
Und noch eine Neuerung gibt es am Bischofsplatz und Ballplatz: Der Ballplatz nämlich stehe wegen einer Baustelle dieses Jahr nicht als Teil des Festareals zur Verfügung, sodass die dortige Kleinkunst- und Kabarettbühne samt Programm auf den Bischofsplatz umziehe. Die dortige SWR-Bühne werde dieses Jahr in der SWR-Bühne auf dem Liebfrauenplatz aufgehen, sodass der Platz frei geworden sei, erklärt Oliver Valentin. Der Caterer Gorth, der den Bischofsplatz bewirtet hatte, ziehe auf den Schillerplatz um. Wer aufgrund dieser Verschiebungen dann allerdings aus dem Programm verschwindet, sind „Jammin‘ Cool“ (wir berichteten). Die Mainzer Kultband die seit Mitte der 90er auf dem Bischofsplatz bei der Johannisnacht gespielt hatte, ist dieses Jahr erstmals nicht dabei – was nicht nur bei der Band, sondern auch bei vielen Fans für Enttäuschung sorgt.
Auch „Se Bummtschacks“, die seit Jahren auf dem Schillerplatz den Montagabend gerockt hatten, sind nicht dabei. Sie waren bereits für 2020 nicht im Programm eingeplant, als das Fest dann wegen Corona ausfiel. „Wir verstehen, dass es darüber Enttäuschung gibt“, sagt Elke Höllein. „Aber wir möchten auch Newcomern eine Chance geben.“ Der Band „Jammin‘ Cool“ habe man zudem einen Auftritt im kommenden Jahr angeboten.
Man sei froh, mit dem Ballplatzprogramm auf dem Bischofsplatz, der ja bei der Johannisnacht „gut beleumundet“ sei, eine neue idyllische Heimat gefunden zu haben. Der beliebte Büchermarkt werde ebenfalls in Teilen auf dem Bischofsplatz, aber auch auf dem Schillerplatz und den dortigen Bereichen in Richtung Ballplatz aufgebaut.
Künstlermarkt wieder am Rheinufer
Zum Musikprogramm – das sei „Eins zu Eins“ übernommen worden, sagt Johannisnacht-Programmmacher Oliver Valentin: Auf der Hauptbühne auf dem Schillerplatz wird gerockt und gegroovt – unter anderem mit „Juicexbrass“, „Gastone“ und „Fracture“; auf dem Bischofsplatz treten „Poems for Laila“, Christian Schier, die „Whiskydenker“, Nikita Miller oder das „Absinto Orkestra“ auf. Der Liebfrauenplatz erobert den Schlager-Himmel: Dort sind am Sonntag Lisa Bund, Mitch Keller, Vincent Gross und Emilija Wellrock, danach Schlagerstar Markus auf der Bühne. Am Montag gibt sich die 80er-Jahre Schlagerband „Wind“ die Ehre.
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Der Künstlermarkt findet erneut mit etwa 160 Ständen am Rheinufer statt, es werde zudem etwa 150 Fahrgeschäfte, Marktstände, Essens- und Getränkestände auf den Plätzen der Stadt und am Rheinufer geben. Auch die traditionelle Segelregatta trifft am Samstagnachmittag wieder in Mainz ein. Festdezernentin Marianne Grosse freut sich auf ein vielfältiges und familienfreundliches Programm, auf die Kabarettbühne und auf viele schöne Runden über das Fest. „Ich muss ja als Festdezernentin qua Amt schauen, ob alles in Ordnung ist und der Wein schmeckt.“
Johannisnacht sicherheitstechnisch einfacher
Die Sicherheitsfrage steht auch bei der Johannisnacht im Fokus: Das Konzept von 2019 sei noch einmal angepasst worden, erklärt Elke Höllein. Es gebe wie bei anderen Stadtfesten auch Barrieren zur Festmeile; am Tritonplatz und dem Liebfrauenplatz seien die versenkbaren Poller bereits installiert; auch diese seien wichtiger Teil des neuen Sicherheitskonzeptes der Stadt. Insgesamt gebe es elf „Sperrpunkte“ – zum Feuerwerk seien es sogar 14.
Dass die Johannisnacht stattfinden könne, die Sommerlichter aber nicht, liege daran, dass die Sommerlichter sich deutlich mehr auf den Rhein fokussierten; bei der Johannisnacht dagegen verteilten sich die Menschen in der ganzen Stadt. Das mache sicherheitstechnisch einen Unterschied. Auch das Feuerwerk der Sommerlichter, die seit 2016 von Mainzplus Citymarketing veranstaltet worden waren, sei deutlich aufwändiger und teurer als das der Johannisnacht.
Das komplette Programm der Johannisnacht findet sich unter www.mainzer-johannisnacht.de.
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