Cold Case "Sabrina": 290 Frauen geben Speichelprobe ab

Nach dem DNA-Reihentest im Cold Case "Sabrina" haben sich die Ermittler zufrieden gezeigt. (Symbolfoto: dpa)

290 von rund 380 eingeladenen Frauen haben sich in Büdingen am DNA-Reihentest beteiligt. Ziel der Aktion ist, die Mutter des toten Babys zu finden, das 1999 entdeckt worden war.

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BÜDINGEN/GIESSEN. Nach dem DNA-Reihentest im Cold Case "Sabrina" haben sich die Ermittler zufrieden gezeigt. Die Resonanz unter den Frauen, die am Wochenende in Büdingen zur Abgabe einer freiwilligen Speichelprobe aufgerufen waren, sei "sehr erfreulich" gewesen. Das teilten die Gießener Staatsanwaltschaft und die Polizei in Friedberg am Montag mit. Demnach hatten sich an der Untersuchung in der Wetterau-Stadt 290 der rund 380 eingeladenen Frauen beteiligt. Die Ermittler hoffen, über einen DNA-Abgleich die Mutter der kleinen Sabrina zu finden - die Leiche des neugeborenen Babys war im April 1999 an einem Feldweg bei Büdingen entdeckt worden.

Das Schicksal des Kindes ist bis heute ungelöst, der Fall zählt damit zu den sogenannten Cold Cases der hessischen Ermittler. Erst im Jahr 2019 war es Spezialisten dank neuer Analysemethoden gelungen, aus sichergestellten Leberzellen die vollständige DNA des Babys zu erstellen. Dieser genetische Fingerabdruck bietet die Chance, mithilfe eines DNA-Abgleichs die Mutter zu finden und über sie Näheres zu den Todesumständen zu erfahren - so die Hoffnung von Polizei und Staatsanwaltschaft.

Aufgerufen zur Teilnahme an der Reihenuntersuchung waren insgesamt rund 600 Frauen, die zum Zeitpunkt des Leichenfundes in der Nähe lebten und zwischen 13 und 30 Jahre alt waren. Die Frauen, die nicht mehr in der Region wohnen, wurden oder werden von den Polizeidienststellen vor Ort kontaktiert. Alle Teilnehmerinnen leisteten einen "immens wichtigen Beitrag", den Fall aufklären zu können, hieß es weiter.

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Die Speichelproben werden nun von Experten des Gießener Instituts für Rechtsmedizin analysiert und mit der DNA-Spur des Babys abgeglichen. Mit Ergebnissen rechnen die Ermittler im ersten Quartal 2022.