Biontech-Chef Ugur Sahin erteilte auf der virtuellen Hauptversammlung des börsennotierten Unternehmens den Forderungen nach einer Freigabe der Patente des Corona-Impfstoffes – erneut und erwartet – eine Absage. Biontech wolle den Impfstoff „so schnell und so umfassend wie möglich weltweit verfügbar machen“, sagte der Vorstandschef. Dabei sollten auch „zeitnah“ ärmere Länder zu „gemeinnützigen Preisen“ versorgt werden. Patente seien jedoch nicht der limitierende Faktor, sondern vor allem Rohstoffe, aber auch Know-how. Die Produktion des Vakzins sei ein hochkomplexer Prozess mit mehr als 50.000 Arbeitsschritten. Würden die Anforderungen nicht eingehalten, könne niemand die Sicherheit des Impfstoffes gewährleisten. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen hatte zur Hauptversammlung die sofortige Freigabe der Patente gefordert.
EMA genehmigt weitere Werke
Der Ausschuss für Humanarzneimittel der europäischen Arzneimittelagentur EMA hat zwei weitere Produktionsstätten für die Herstellung des Biontech-Corona-Impfstoffes Comirnaty genehmigt. Nach Angaben der EMA handelt es sich dabei um einen Standort in Reinbek (Schleswig-Holstein), der von der Allergopharma GmbH & Co. KG betrieben wird. Das andere genehmigte Werk steht im Schweizerischen Stein und wird vom Pharmakonzern Novartis betrieben. „Die Standorte werden in verschiedenen Phasen des Prozesses Herstellungsschritte für Fertigprodukte durchführen“, so die EMA weiter.