Investor will altes Mömax-Gebäude in Mannheim beleben
Von Jan Millenet
So stellt sich der Investor das ehemalige Mömax-Gebäude vor: Die Außenfassade erhält eine große Glasfront, der Innenhof wird begrünt. Foto: K 1 Karree Verwaltungs-GmbH
( Foto: K
1 Karree Verwaltungs-GmbH)
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MANNHEIM - Bekleidungsgeschäfte, Supermarkt, Drogeriemarkt, Gastronomie und Fitness – ab 2018 soll die Breite Straße zwischen Marktplatz und Kurpfalzbrücke in einem neuen Bild erscheinen. Die K 1 Karree Verwaltungs-GmbH Mannheim hat es sich als Investor zur Aufgabe gemacht, dem ehemaligen Mömax-Gebäude neues Leben einzuhauchen, und möchte damit frischen Wind in die offensichtlich kränkelnde Einkaufsstraße bringen.
Es ist kein leichtes Pflaster, dass sich das Verwaltungsunternehmen da ausgesucht hat. Nicht nur beim ehemaligen Möbel- und Einrichtungshaus Mömax im Quadrat K 1 stimmten die Zahlen nicht und es machte vergangenes Jahr zu. Auch in direkter Nachbarschaft schloss der einst als Besuchermagnet titulierte Hoffnungsträger „Decathlon“ seine Innenstadt-Filiale und zog damit einiges Leben aus der Shoppingmeile. Das neue Konzept bringt daher neue Hoffnung.
„Wir haben das Objekt 2015 in die Verhandlung genommen“, so Ömer Nohut, der Geschäftsführer der K 1 Karree Verwaltungs-GmbH, die speziell für diese Unternehmung gegründet wurde. Sie steuert das Projekt und wird es im Anschluss verwalten. Und bislang sieht es ganz gut aus. „Seit knapp einem Jahr laufen die Vermietungen“, so Nohut. Rund 67 Prozent seien schon unter Dach und Fach. „Ab Mitte Mai rechnen wir mit einer Vermietungsquote von rund 75 Prozent“, fügt der Geschäftsführer hinzu.
Grund zur Hoffnung, dass die Planungen bezüglich des ehemaligen Möbelhauses aufgehen, findet Nohut auch in der steigenden Besucherzahl der Breiten Straße. „In den letzten zwei Jahren ist die Besucherfrequenz hochgeklettert“, berichtet er. Von der Masse her sei die Straße sogar stärker besucht als die benachbarte Shoppingmeile Planken, so seine Beobachtungen. Allerdings sei die Kaufkraft auf den Planken höher, da sich dort üblicherweise eher diejenigen aufhalten, die mehr Geld haben. Im Bereich der Breiten Straße bewegen sich demnach mehr Menschen mit mittlerem und niedrigem Einkommen. „Das muss man im Einzelhandel berücksichtigen und ein entsprechendes Angebot schaffen“, sagt Nohut.
Doch nicht nur die Einkommenssituation der Zielgruppe will berücksichtigt werden, auch die kulturellen Hintergründe spielen eine Rolle. In direkter Nachbarschaft, also im Bereich der parallel verlaufenden Marktstraße, leben viele Menschen mit türkischen Wurzeln, die ebenfalls mit dem neuen Angebot in K 1 angesprochen werden sollen.
Im zweiten Stock zieht ein riesiges Fitness-Studio ein
„Wir sehen unsere Konzeption als eine Erweiterung der Markt- und der Breiten Straße“, erklärt Ömer Nohut. Er betont, dass mit dem K 1 Karree jedoch keine parallele Handelswelt gefördert, sondern die gesamte Öffentlichkeit mit dem Angebot angesprochen werden soll. Das Ziel: rund 10 000 Besucher pro Tag.
Von Montag bis Freitag rechnen die Planer eher mit Besuchern aus dem Nahbereich. Sie finden im Center-Erdgeschoss einen Super- und einen Drogeriemarkt für das Alltägliche. Ein riesiges Fitness-Studio platziert sich im zweiten Stock. Und im dritten OG ziehen Büros und ein medizinischer Dienstleister ein. Ein großer Systemgastronom mit einem internationalen Essensangebot und Außenbereich besiedelt ebenfalls das Erdgeschoss und teilweise den ersten Stock. Ins erste Obergeschoss kommen voraussichtlich auch Bekleidungsgeschäfte für Damen, Herren und Kinder.
Auch das Nachtleben soll durch den neuen K1-Komplex bereichert werden. Die Gastronomie sei in Zukunft bis 2 Uhr nachts geöffnet, so Nohut. Und es gebe eine Tiefgarage, die 24 Stunden lang genutzt werden kann. Doch nun stehen ab Juni erst einmal ein paar Arbeiten an. Vor allem die Außenfassade erhält eine große Glasfront.
Ein begrünter Innenhof entsteht, und die Innenaufteilung des Gebäudes wird bedarfsgerecht angepasst. Immerhin soll es ein langfristiges Projekt werden, sagt Ömer Nohut. „Eines, das mindestens 20 Jahre lang bestehen wird.“ Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 40 Millionen Euro.