1943 wurde ihr Bomber abgeschossen, erst 2016 wurde die Absturzstelle bei Neustadt entdeckt. Dort erfahren sechs tote Engländer nun eine späte Würdigung.
Von spe
Politiker aus der Region, aber auch Militärvertreter und Angehörige der verstorbenen Soldaten erwiesen diesen bei der Enthüllung des Gedenksteins die Ehre.
(Foto: Stadtverwaltung Neustadt)
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NEUSTADT - Rund 75 Jahre nach dem Absturz eines englischen Bombers, bei dem sechs der sieben Besatzungsmitglieder starben, ist an der Absturzstelle ein Gedenkstein enthüllt worden. Das Flugzeug vom Typ Halifax DK 165 war im Zweiten Weltkrieg im Ordenswald im Osten von Neustadt an der Weinstraße abgestürzt. Der Neustadter Oberbürgermeister Marc Weigel, der Haßlocher Erste Beigeordnete Tobias Meyer, Angehörige und Militärvertreter erwiesen den sechs Toten in einer bewegenden Feier die Ehre. Der Gedenkstein steht nun an jener Stelle, wo Ende 2016 das Cockpit der abgestürzten Maschine gefunden worden war.
In der Nacht zum 17. April 1943 befand sich der Bomber nach einem Luftangriff auf Mannheim und Pilsen (Tschechien) auf dem Rückflug nach England. 271 Flugzeuge hatten ihre tödliche Fracht über Mannheim, 327 Maschinen über den Skoda-Werken in Pilsen abgeladen. Auf dem Rückflug nach England wurde die Halifax DK 165 über Haßloch abgeschossen: Kenneth Ernest Webb (Pilot), Kenneth Rees Williams (Navigator), Allen Roderick Ross (Funker), Stanley Braybrook (Flugingenieur), Jack Kay (Bombenschütze) und Geoffrey Brown (Heckschütze) starben – nur Leslie Bernard Mitchell (Turmschütze) überlebte.
Die Absturzstelle wurde erst Ende 2016 durch die IG-Heimatforschung Rheinland-Pfalz lokalisiert. Flugzeugteile aus Aluminium und Eisen sowie Munition wurden geborgen. Es gelang den Forschern, alle sieben Familien der Flugzeuginsassen in Großbritannien und Kanada ausfindig zu machen und über die Absturzstelle und den für die Opfer geschaffenen Gedenkstein zu informieren.