Spender Dietmar Hopp (3.v.l.) mit Prof. Dr. Andreas Kulozik (v.l.), Prof. Dr. Olaf Witt, Annika, Prof. Dr. Michael Baumann, Prof. Dr. Stefan Pfister und Prof. Dr. Guido Adler. Foto: Universitätsklinikum Heidelberg
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HEIDELBERG - Es ist ein einzigartiges Projekt, das in Heidelberg entsteht: das erste Kindertumorzentrum Deutschland, kurz KiTZ. SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp hat mit einer Spende von 20 Millionen Euro die Hälfte der Kosten für die klinische Einrichtung gedeckt. Mit neuen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten krebskranken Kindern gezielter helfen zu können, ist das Ziel des Hauses. „Wir möchten künftig Kindern eine Chance geben, bei denen der Krebs zurückkommt und für die es bisher kaum eine Chance auf Heilung gab“, so die Direktoren Prof. Dr. Andreas Kulozik, Prof. Dr. Olaf Witt und Prof. Dr. Stefan Pfister. Schwer erkrankte Kinder, gerade auch diejenigen, für die keine etablierten Therapieoptionen mehr zur Verfügung stehen, erhalten im KiTZ einen individuellen Therapieplan, den interdisziplinäre Expertenrunden aufstellen. Die Teilnahme der jungen Patienten an klinischen Studien stellt Zugang zu neuen Therapiechancen sicher.
„Ich freue mich, dass durch das Hopp-Kindertumorzentrum die Heilungschancen von schwer erkrankten Kindern weiter verbessert werden. Das Universitätsklinikum und das Deutsche Krebsforschungszentrum knüpfen dabei an eine Heidelberger Erfolgsgeschichte der Onkologie an“, sagte jetzt Wissenschaftsministerin Theresia Bauer anlässlich eines Symposiums zur Gründung des KiTZ. Dass so großartige Vorhaben am Medizin-Standort Heidelberg initiiert würden, bestätige wieder einmal die hohe Dichte an Exzellenz sowie die hervorragenden Standortvoraussetzungen – „und dass wir hier in den vergangenen Jahren die Weichen richtig gestellt haben“, so die Politikerin weiter. Im neuen Gebäude mit 24 Einzelzimmern, zwölf Betten in der Tagesklinik, Untersuchungs- und Behandlungszimmern soll der ganzheitliche Ansatz noch besser weitergeführt werden, mit Bewegungs- und Musiktherapie sowie psychologischer Betreuung für die ganze Familie. Statistisch gesehen werden rund 90 Prozent aller an Leukämie erkrankten Kinder mittlerweile geheilt. Doch bei Krebs in Knochen und Muskeln überleben nur 60 Prozent der Kinder – in letzter Zeit gab es hier keine Fortschritte –, und bei Hirntumoren käme es oft zu Rückfällen, wie Andreas Kulozik betont, der in Heidelberg die Pädiatrische Onkologie leitet.
Gemeinsames Gebäude soll Austausch erleichtern
Eine weitere Aufgabe des KiTZ: Neue Therapiekonzepte entwickeln für Kinder, die heute nur schlechte Überlebenschancen haben, und jedem kleinen Patienten aufgrund der Erbgutentschlüsselung eine maßgeschneiderte Therapie anbieten zu können. Kinderkrebsforschung wird derzeit in fünf verschiedenen Gebäuden in Uniklinikum, Deutschem Krebsforschungszentrum und im Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie betrieben. Im gemeinsamen Gebäude soll ein Austausch unter den Wissenschaftlern leichter möglich sein.