Verdi ruft für Freitag und Samstag zu Streiks in Mainz auf

Beim Auftakt der Straßenfastnacht kam schon einiges an Müll rund um den Schillerplatz zusammen.

Mitten in der närrischen Zeit ruft die Gewerkschaft Mitarbeiter in der Verwaltung und beim Entsorgungsbetrieb dazu auf, die Arbeit niederzulegen.

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Mainz. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ruft in Mainz für Freitag und Samstag die Beschäftigten des Entsorgungsbetriebs, des Wirtschaftsbetriebs der Stadtwerke und der Stadtverwaltung mit Ausnahme des pädagogischen Personals der Kitas zu Streiks auf. Das Verhalten der Arbeitgeber lasse den Beschäftigten im Öffentlichen Dienst keine andere Möglichkeit, als sich mit Arbeitsniederlegungen in den Betrieben und Dienststellen zu wehren, erklärt der stellvertretende Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Mittelrhein, Fabian Gödeke, in einer Pressemitteilung. Der Streikaufruf werde dazu führen, dass gerade an Fastnacht die allgemeinen Abläufe beeinträchtigt würden. Die Straßen würden somit nicht gereinigt und der Müll nicht eingesammelt, „damit alle mal sehen können, wie wertvoll die Straßenreinigung insbesondere an den närrischen Tagen ist“, so Gödeke weiter. An den Kitas seien dagegen nur die Hauswirtschaftskräfte zum Streik aufgerufen. Schließlich wolle man „nach den coronabedingten Absagen der vergangenen Jahre am Freitag und Samstag strahlende Kinderaugen sehen“, so Tupac Orellana, der für die Mainzer Stadtverwaltung zuständige Gewerkschaftssekretär.

Auf dem Schillerplatz herrschte an Weiberfastnacht ein buntes Treiben.
Auf dem Schillerplatz herrschte an Weiberfastnacht ein buntes Treiben. (© Harald Kaster)

Die zweite Runde der Tarifverhandlungen findet am 22./23. Februar in Potsdam statt, die dritte Runde ist vom 27. bis zum 29. März angesetzt. Verdi fordert in den Verhandlungen für die Angestellten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Der Verhandlungsauftakt sei enttäuschend gewesen, heißt es in der Mitteilung, deshalb greife man nun zum Mittel des Warnstreiks, der neben Mainz auch in Neuwied durchgeführt werden soll.

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In der Innenstadt könnte ein teilweises Aussetzen der Reinigungsarbeiten rund um die Fastnachtsfeierlichkeiten durchaus zu Problemen führen. Nach der Weiberfastnacht und der „MusiggBox-Weiberparty“ auf der Lu am Donnerstag stehen am Freitag „Närrisches Treiben“ und erneut eine „MusiggBox-Fastnachtsparty“ auf der Lu auf dem Programm, bevor es am Samstag weitergeht mit dem Kinder- und Jugendmaskenzug und der daran anschließenden Fastnachtsparty am Schillerplatz. Das wird vermutlich nicht ohne einiges an Abfall über die Bühne gehen. Als Stadtverwaltung könne man nur abwarten, was passiert, erklärt Stadtsprecherin Sarah Heil auf Anfrage dieser Zeitung. So sei noch nicht klar, wie viele Menschen sich an den Streiks beteiligen würden. Da es das Recht der Beschäftigten sei, zu streiken, könne man als Stadt „nur alles daran setzen, gut mit den Auswirkungen umzugehen“.