Meinung

Kommentar zur Johannisnacht: Grundlos

Maike Hessedenz

Dass die Johannisnacht in alter Größe tatsächlich wieder zurückkehren würde, daran hatte vor einem halben Jahr wohl kaum jemand wirklich geglaubt. Endlich darf Mainz wieder...

Anzeige

Dass die Johannisnacht in alter Größe tatsächlich wieder zurückkehren würde, daran hatte vor einem halben Jahr wohl kaum jemand wirklich geglaubt. Endlich darf Mainz wieder pulsieren und feiern, es gibt Feuerwerk, Gautschen, Gedränge auf dem Künstlermarkt. Bei aller Freude über die wiedergewonnene Lebensfreude bleibt aber dennoch ein fader Beigeschmack – insbesondere, was den Johannisnachtmontag angeht. Es ist maximal unglücklich und unsensibel, wenn gerade bei der Wiedererstehung des Mainzer Vorzeigefestes die beiden Bands, die auch die Mainzer Feierfreude, die Mainzer Identität und – was die „Bummtschacks“ betrifft – auch die Eigenschaft, sich nicht selbst immer ganz ernst zu nehmen, repräsentieren, ausgespart werden. Nachvollziehbare Gründe gibt es dafür nicht. Platz für Nachwuchsbands gibt es bei der Johannisnacht schließlich allerorten. Zumal der Montagabend einen ganz besonderen Stellenwert einnimmt. Zum einen wegen dieser ganz besonderen Mainzer Atmosphäre, die gerade dann bei den lieb gewonnenen und urmainzerischen Treffpunkten herrscht. Zum anderen auch wegen des Feuerwerks: Hier will die Stadt die Menschenmassen entzerren – was mit Kult-Terminen auf dem Bischofsplatz und dem Schillerplatz in den vergangenen Jahren gelungen ist.