Demos in Mainz: Massive Verkehrsbeeinträchtigungen erwartet

Rund um den Mainzer Hauptbahnhof kommt es am Samstag zu Sperrungen für den ÖPNV. Foto: Harald Kaster
© Harald Kaster

Stadt, Polizei und Mainzer Mobilität rechnen am Demo-Samstag mit erheblichen Einschränkungen in Nah- und Individualverkehr im Mainzer Stadtgebiet.

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MAINZ. Die bislang 15 angemeldeten Versammlungen werden am Samstag zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen im Mainzer Stadtgebiet führen. „Mit dieser Vielzahl an Demos gehen natürlich Sperrungen und Einschränkungen in Nahverkehr und Individualverkehr einher“, erklärt Ordnungsdezernentin Manuela Matz (CDU). Insgesamt würden rund 3000 Demonstranten in der Innenstadt erwartet. Die rechtsextreme „Neue Stärke Partei“ (NSP) hat für ihren Aufzug 50 bis 100 Teilnehmer angekündigt. Beobachter rechnen mit deutlich weniger Personen. Bei Gegenversammlungen werden mehrere Tausend Menschen erwartet.

Das Zentrum des Geschehens werde der Hauptbahnhof sein, berichtet Ulrich Helleberg, Leiter des städtischen Standes-,Rechts- und Ordnungsamtes. Ein Großteil der Kundgebungen sei für dessen Umfeld angemeldet. Hinzu komme, dass insgesamt vier Aufzüge angemeldet seien, darunter der Rechten-Aufzug, der um 12 Uhr vom Bahnhofvorplatz starten, um das Bleichenviertel herum und schließlich zurück zum Hauptbahnhof führen soll, sowie drei große Zubringer-Aufzüge des Gegenprotests, die ab 11 Uhr von Goetheplatz, Universität Bahnhof Römisches Theater zum Hauptbahnhof verlagern.

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„Weite Teile der Innenstadt wie etwa der Bereich rund um Höfchen, Bahnhof Römisches Theater und Hauptbahnhof sowie Hauptbahnhof West sind am Samstag lange für den Öffentlichen Personennahverkehr gesperrt und können nicht von Bussen und Straßenbahnen angefahren werden“, macht Jochen Erlhof, Geschäftsführer der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG), deutlich. Busse würden ab 8 Uhr weiträumig umgeleitet, Straßenbahnen führen nur noch auf Teilstrecken zwischen Hechtsheim und Gautor, zwischen Lerchenberg und Kisselberg sowie zwischen Finthen und Bismarckplatz beziehungsweise Zollhafen.

„Wer nicht unbedingt in die Innenstadt muss, der sollte es vermeiden – ob mit Nahverkehr oder dem eigenen Auto“, so Erlhof. Die Busumleitungen liefen über Rheinachse, Salvatorstraße, Mombacher Straße und Goethestraße. Zudem sei auch das Verkehrscenter am Hauptbahnhof am Samstag geschlossen. Vier meinRad-Stationen in Schott- und Bonifaziusstraße sowie am Stadthaus würden vorübergehend außer Betrieb genommen und die Leihräder entfernt. Die Linienumleitungen sind zudem auf der Website der Mainzer Verkehrsgesellschaft (mainzer-mobilitaet.de) aufgeführt.

Haupteingang des Hauptbahnhofes wird ab 8 Uhr geschlossen

Wie Polizeisprecher Rinaldo Roberto erklärt, werde der Haupteingang des Hauptbahnhofes ab 8 Uhr geschlossen. Der Bahnhof sei weiter über die Zugänge Nord und West erreichbar. Die Bundespolizei werde auf den Bahnsteigen präsent sein, um ein Aufeinandertreffen der verschiedenen Lager zu verhindern. Grundsätzlich müsse die Polizei die Durchführung jeglicher friedlicher Versammlungen gewährleisten. Wie Ordnungsamtsleiter Helleberg erklärt, seien Abbrüche etwa bei Auflagenverstößen jedoch denkbar. Für Samstag habe die Stadt zusätzlich zu den individuellen Vorgaben für die angemeldeten Demos eine Allgemeinverfügung erlassen, um auch Spontanversammlungen wie Sitzblockaden zu reglementieren. Laut Verfügung gilt ein Glasverbot, zudem ist die Außenbestuhlung im direkten Vorplatz-Umfeld untersagt.

Derweil haben die Mainzer Winzer wegen der Demos für Samstag das Marktfrühstück auf Liebfrauenplatz und Leichhof sowie auch den Weinausschank am Rhein für Samstag und Sonntag abgesagt.