Wir haben über den großen Streiktag am Montag berichtet: mit Live-Ticker, Videos, Bildergalerie und weiterführenden Links zum Thema. So ist der Tag in Mittelhessen gelaufen.
Wetzlar/Mittelhessen. Leere Bahnsteige, volle Busse, geschäftstüchtige Taxiunternehmer: Der bundesweite Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr am Montag ist in Mittelhessen eher weniger dramatisch verlaufen. Viele Fahrgäste waren vorbereitet und hatten sich rechtzeitig umorientiert. Außerdem war der Busverkehr kaum vom Streik betroffen.
Die Auswirkungen des Streiks im Überblick:
Wetzlar: Optisch machte sich der Streik vor allem auf dem Pendlerparkplatz am Bahnhof bemerkbar. Wo die Autos sonst dicht an dicht stehen, fand sich am Montag problemlos ein freies Plätzchen. Am Busbahnhof lief der Betrieb planmäßig. Manfred Thielmann, Geschäftsführer der Wetzlarer Verkehrsbetriebe, hatte schon im Vorfeld angekündigt: „Wir leisten unser reguläres Angebot.“
Die Folgen des Streiks bekamen deshalb nur die Gäste zu spüren, die mit dem Bus zum Bahnhof fuhren und von dort weiterreisen wollten. Die Verbindungen der Deutschen Bahn (DB) fielen aus. Die Hessische Landesbahn (HLB), die unter anderem die Strecke zwischen Siegen und Frankfurt bedient, war nicht von dem Streik betroffen und fuhr planmäßig.
Vor dem Bahnhof witterten wartende Taxifahrer gute Geschäfte. Doch in den meisten Fällen bedienten sie nur bereits reservierte Fahrten. Spontane Kundschaft kam selten vorbei. Die meisten hätten schon am Donnerstag angerufen und ihr Taxi bestellt, sagten die Fahrer. Auf den Straßen blieb ein Chaos ebenfalls aus – es herrschte nicht mehr Verkehr als sonst.
Bildergalerie
Dillenburg: Zumindest für einen Tag musste Dillenburg wieder auf die direkte Anbindung ans Fernverkehrsnetz verzichten. Die IC-Linie 34 fiel aus. Ebenso die Nahverkehrszüge, mit Ausnahme der HLB. Durchsagen schallten über den Bahnsteig und informierten die wenigen verbliebenen Fahrgäste über die Zugausfälle.
Gießen: Am Gießener Bahnhof waren blanke Bahnsteige zu sehen – und blanke Anzeigetafeln. Viele Züge fielen aus. Im Bahnhofsgebäude standen wenige Menschen, aber dafür knapp 30 davor. Streikende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatten sich dort versammelt, darunter Vorstandsmitglied Klaus Zecher. Die Fahrgäste hätten den Streikenden „nur Verständnis“ entgegengebracht, sagte er am Montagmorgen. „Wir haben den Streik ja auch rechtzeitig angekündigt.“
Limburg: Auch in Limburg hatten sich die meisten Fahrgäste auf den Streik vorbereitet. Fast niemand wartete am Bahnsteig vergeblich auf den Zug. Am Busbahnhof lief der Verkehr wie immer – die Fahrer der Privatunternehmen streikten nicht.
Der Liveticker vom Montagmorgen zum Nachlesen
9.45 Uhr: Vor dem Eingang des Gießener Bahnhofes stehen weiterhin etwa 30 Streikende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Unter ihnen ist auch Klaus Zecher, Vorstandsmitglied der EVG. Er berichtet, dass die Fahrgäste den Streikenden „nur Verständnis“ entgegengebracht hätten. „Wir haben den Streik ja auch rechtzeitig angekündigt“, sagt er. Das große Chaos ist ausgeblieben.
9.11 Uhr: Auch in Wetzlar ist wenig los am Bahnhof. Der sonst volle Pendlerparkplatz ist so leer wie selten. Auffällig: Die Taxiunternehmen haben sich offenbar auf mehr Arbeit eingestellt. Vor dem Bahnhofsgebäude stehen bis zu zehn Taxen in der Warteschlange. Spontane Kundschaft kommt allerdings selten vorbei. Wer heute ein Taxi braucht, hat vorgesorgt. Viele Kunden haben schon am Donnerstag angerufen und reserviert, sagen die Fahrer.
Die Züge der Hessischen Landesbahn (HLB), die Mittelhessen unter anderem mit Frankfurt verbinden, fahren planmäßig. Das Personal streikt nicht. Auch die Busse sind nicht von den Streiks betroffen und fahren wie angekündigt im Normalbetrieb. Auf den Straßen ist das Chaos ebenfalls ausgeblieben – es herrscht nicht mehr Verkehr als sonst.
8.41 Uhr: Gähnende Leere am Limburger Bahnhof – die Fahrgäste scheinen auf den Streik vorbereitet zu sein. Deutlich mehr Betrieb ist am Busbahnhof. Die Fahrer der Privatunternehmen streiken nicht.
8.35 Uhr: Ungewohnt leer ist es im Gießener Bahnhofsgebäude. Hier geht aktuell nichts. Die Tafel, auf der normalerweise die Abfahrtszeiten angezeigt werden, ist komplett blank. Vor dem Eingang haben sich dagegen rund 30 Streikende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) versammelt. Die Stimmung ist kämpferisch.
7.45 Uhr: Wenig los auf der Schiene am Dillenburger Bahnhof: Der IC fällt aus, ebenso die bei Pendlern beliebten Nahverkehrszüge nach Frankfurt und Siegen. Durchsagen schallen über den Bahnsteig und informieren die Fahrgäste über Ausfälle.
7.15 Uhr: Viele Schüler sind auf dem Weg zur Schule. Wie sieht es aktuell im Schulbusverkehr aus? Für einen Streiktag ziemlich gut. In Wetzlar wird im Busverkehr nicht gestreikt. In Marburg und Limburg ebenfalls nicht. Und auch in Gießen rollt der Schulbusverkehr.
I7.09 Uhr: In Mittelhessen dürfte sich der Streik weniger bemerkbar machen als in anderen Teilen Deutschlands. In Wetzlar werden die Busse fahren. „Wir leisten unser reguläres Angebot”, hat Manfred Thielmann, Geschäftsführer der Wetzlarer Verkehrsbetriebe, im Gespräch mit unserer Redaktion angekündigt. „Wir sind vom Streik nicht betroffen.” Die Streikfolgen werden wohl nur für Fahrgäste spürbar, die mit dem Bus zum Bahnhof fahren und von dort weiterreisen wollen. Die Deutsche Bahn (DB) will die IC-Linie 34 durch Wetzlar und die ICE-Linie 26 durch Gießen heute einstellen.
Der zweite Player auf der Schiene im mittelhessischen Nahverkehr ist die Hessische Landesbahn (HLB). Sie ist zwar nicht direkt vom Streik betroffen. Streikende DB-Mitarbeiter auf Stellwerken oder Betriebsleitzentralen könnten die HLB trotzdem ausbremsen.
6.44 Uhr: In ganz Deutschland kommt der Verkehr mit Zügen, Bussen und Flugzeugen an diesem Montag weitgehend zum Erliegen. Um Mitternacht hat ein umfassender Warnstreik mehrerer Gewerkschaften begonnen. Die Ausstände dürften zu erheblichen Ausfällen und zu Staus im gesamten deutschen Verkehrssektor führen. Sie sollen 24 Stunden andauern.