Die 63-Jährige hat ihren Rückzug angekündigt. Sie will im kommenden Jahr nicht mehr zur Landtagswahl in Hessen antreten, bleibt aber bis dahin noch Umweltministerin.
Herborn/Wiesbaden. Die Herborner Grünen-Politikerin und hessische Umweltministerin Priska Hinz hat am Freitag ihren Rückzug aus der Politik angekündigt. Sie will noch bis zum Ablauf der Regierungszeit Ministerin bleiben, aber im kommenden Jahr nicht mehr zur Landtagswahl antreten.
Für ein Jahr wolle sie noch ihre volle Kraft als Ministerin aufbringen, um grüne Politik zu machen, aber: „Es gibt auch noch ein Leben nach der Politik“, sagte die 63-Jährige gegenüber dieser Zeitung. Nach vier Jahrzehnten in der Politik wolle sie sich künftig um Enkelkinder, Familie und sich selbst kümmern „und die Freiheit genießen, das zu machen, was mir selber Spaß macht“. 40 Jahre Politik seien auch eine Kraftanstrengung gewesen und hätten ihr viel abverlangt.
Hinz ist gelernte Erzieherin und seit 1980 Mitglied bei den Grünen. Seit 1985 gehörte sie immer wieder – mit Unterbrechungen – dem hessischen Landtag an. Von 2005 bis 2014 war sie auch Bundestagsabgeordnete. 1989 und 1999 war sie in Hessen Umweltministerin im Kabinett des damaligen Ministerpräsidenten Hans Eichel (SPD), seit 2014 ist sie in der schwarz-grünen Landesregierung Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Zudem ist sie Landtagsabgeordnete, sie stand auf Listenplatz eins der hessischen Grünen und zog so in das Parlament ein.
Angela Dorn ist Favoritin für Nachfolge
Zur Landtagswahl im Herbst 2023 will sie nun nicht mehr antreten. Die Grünen stellen ihre Liste für diese Wahl übrigens Ende Februar in der „Buderus-Arena“ in Wetzlar auf. Sie werden dann in der Nachfolge von Hinz auch einen neuen Spitzenkandidaten wählen müssen. Favoritin ist nach Informationen dieser Redaktion die aktuelle Wissenschaftsministerin Angela Dorn aus Marburg.
Grünen-Kreisvorsitzender Reiner Dworschak aus Herborn sagte, er wisse seit drei, vier Wochen von dem Entschluss. Sein Kommentar: „Ich finde es schade. Sie wird uns fehlen.“
Die Grünen im Lahn-Dill-Kreis wollen ihre Landtags-Direktkandidaten für die beiden Wahlkreise im Januar festlegen. Auch sie werden im alten Dillkreis einen Nachfolger für Priska Hinz finden müssen.