Christine Knöbel bot alles auf, was zu einer spanischen Fiesta gehört: Flamenco in Gesang und Tanz und dazu landestypische Speisen. 40 Besucher waren gekommen.
Von Ingeborg Scharf
Tradition hat die „Spanische Fiesta“ in der Kulturinsel Gernhseim. Hier zu sehen sind Tänzerin Gudrun Pfahl (Mitte), sowie (von links) Tänzerin Simone Grams, Sängerin Mandana Flores und Gitarrenspieler John Opheim.
(Foto: Vollformat/Robert Heiler)
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GERNSHEIM - Der Termin hat Tradition. Bereits zum neunten Mal hatte Christine Knöbel, Inhaberin und Betreiberin der Kulturinsel in Gernsheim, zur „Spanischen Fiesta“ geladen und versprach dabei Urlaubsflair. Das bekamen die Besucher bereits bei der Ankunft mit spanisch inspirierter Deko und entsprechender Hintergrundmusik zu spüren.
Das Konzept der rührigen Betreiberin beinhaltet zur jeweiligen Musik auch immer die passenden landestypischen Speisen. An diesem Abend konnten sich die Besucher dann auch zuerst spanische Paella munden lassen, die von Koch Manuel Rodriguez in einer großen Pfanne zubereitet wurde. Danach sorgte die Formation „Amejko Flamenco“, die ihren Ursprung in der Tanzwerkstatt Darmstadt hat, für die musikalischen und optischen Leckerbissen. Sowohl Christine Knöbel als auch die Künstler selbst freuen sich jedes Jahr auf diesen Auftritt in der Kulturinsel.
Das Besondere daran ist, dass die Musik zu den Tanzeinlagen live gespielt wird, was sonst oftmals nicht selbstverständlich ist. John Opheim an der spanischen Gitarre verstand es meisterlich, dem Instrument virtuose Töne zu entlocken. Seine Gitarrenbegleitung erklang scheinbar mühelos, war absolut präzise und auf höchstem Niveau.
Auch die Stimme der spanischen Sängerin Mandana Flores beeindruckte sehr durch Variationsbreite und Ausdruckskraft. In ihren erklärenden Worten beschrieb sie kurz die Inhalte der Lieder, die vor allem eines beinhalten: viel Gefühl. „Südspanier verarbeiten in ihren traditionellen Liedern vor allem leidvolle Erfahrungen, aber auch Freude und andere positive Gefühle können Themen sein“, erläuterte Flores. Der Ausdruck von Leid sei grundsätzlich nicht negativ zu bewerten – im Gegenteil, das Singen darüber helfe, Leid zu bewältigen. So fühle auch sie sich gleich ein Stück erleichtert, wenn sie „leidvolle“ Lieder singe, so Mandana Flores.
Zusammenspiel der Tänzerinnen
Als Glanzpunkt begeisterten die Auftritte der beiden Tänzerinnen Simone Grams und Gudrun Pfahl. Beide verstanden es meisterhaft, die Bühne mit ihren unglaublichen Schrittfolgen erbeben zu lassen und zeigten ihr großartiges Können sowohl einzeln als auch im harmonischen Zusammenspiel. Das Publikum wurde mitgerissen von der Dynamik, Emotionsgeladenheit und Perfektion der beiden Tänzerinnen.
Der Abend bot eine Reise durch die verschiedenen Stile des Flamenco und beinhaltete neben der ältesten Stilrichtung, der Solea, auch eine Allegrias, die den Ausdruck von Freude verkörpert. Gerade aus der Gegend um Cadiz kommen derartige Kompositionen, da es den Menschen dort aufgrund ihrer guten Lage durch den Handelshafen auch wirtschaftlich besser geht. Themen wie Tod und Trauer kommen in diesen Liedern nicht vor.