
Von 2. bis 11. Juni wurde in Pfungstadt gefeiert. Bilder und aktuelle Berichte rund um den 60. Hessentag, der zum zweiten Mal in der südhessischen Kommune gefeiert wird.
Pfungstadt.Superstars wie Peter Maffay, die Broilers oder Sarah Connor und Andrea Berg, mehr als 1000 Veranstaltungen von 2. bis 11. Juni, eine vier Kilometer lange Hessentagsstraße mit Gastronomie und anderen Angeboten: Das 60. Landesfest hat eine Menge Superlative zu bieten. Zudem werden rund 600.000 Besucher erwartet. Es ist der erste Hessentag, der nach einer dreijährigen Pause wieder gefeiert wird. Der Ukraine-Krieg und Corona machten den Veranstaltern wenige Wochen vor dem Beginn schwer zu schaffen: Das Fest wurde rund 1,9 Millionen Euro teurer als erwartet. Die Stadt ging in Vorleistung, hofft aber nun, einen Teil der Mehrkosten vom Land erstattet zu bekommen. Gefeiert wird nun aber trotzdem.
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Festumzug zum Abschluss des Hessentags
Um 13.30 Uhr startet am Sonntag, 11. Juni, der große Festumzug in Pfungstadt unter dem Motto „Pfungstadt zieht an“. „Pfungstadt war ein toller Gastgeber für den Hessentag. In den vergangenen zehn Tagen hat die Stadt einiges geboten und ich bin mir sicher, dass viele mit dem Landesfest sehr schöne Erinnerungen verbinden werden“, sagt Staatsminister Axel Wintermeyer (CDU) und ergänzt: „Der Festzug ist ein Höhepunkt auf jedem Hessentag. In Pfungstadt wird es rund 110 Zugnummern geben, die aus allen Teilen Hessens kommen und zeigen werden, wie vielfältig unser Land und unsere Traditionen sind. Rund 2.100 Menschen werden sich an diesem Zug beteiligen. Wir freuen uns auf eine tolle Parade und den krönenden Abschluss des diesjährigen Hessentages.“
Der Festzug hat eine Länge von circa 3,5 Kilometern und führt unter anderem durch die Sparkassen-Arena, dort befindet sich in diesem Jahr die Ehrentribüne. Es ist geplant, dass die ersten Zugnummern dort gegen 14.30 Uhr eintreffen werden. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) wird dort die Festzugsgruppen begrüßen und Geschenke entgegennehmen. Angeführt wird die Parade vom Landespolizeiorchester.
Der Hessische Rundfunk überträgt den Hessentagsfestzug 2023 live ab 14.30 Uhr im Fernsehen. „Die Besucherinnen und Besucher des Festzuges erwartet ein buntes Programm. Von diversen Musikgruppen über die Tanzvereine bis hin zu den vielen Trachten, die in unserem Land getragen werden, wird einiges geboten. Und natürlich beteiligen sich auch ehemalige Hessentagsstädte am Zug. Insgesamt dauert er rund 3,5 Stunden und ich sage schon einmal zu: Es wird alles andere als langweilig werden“, sagt der Chef der Staatskanzlei.
Kabinett tagt auf dem Hessentag: Viel Lob für den Kreis Darmstadt-Dieburg
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und sein Stellvertreter, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne), haben die gute Position Hessens in allen Bereichen von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft hervorgehoben. „Hessen hat sich trotz der schweren Krisen auch in den vergangenen fünf Jahren dynamisch entwickelt und sticht im Vergleich der Länder deutlich positiv heraus“, sagten Rhein und Al-Wazir nach der Sitzung des Hessischen Kabinetts auf dem Hessentag in Pfungstadt. Beispielhaft dafür seien die Kriminalitätsbekämpfung genauso wie die Entwicklung der Erwerbstätigenzahl und Zukunftsprojekte wie die Digitalisierung im ländlichen Raum sowie nachhaltiger Naturschutz, der zur Klimaneutralität beiträgt.
Gerade der Landkreis Darmstadt-Dieburg, in dem Pfungstadt liegt, habe sich in den vergangenen Jahrzehnten wirtschaftlich überdurchschnittlich gut entwickelt. Seit dem Jahr 2000 ist seine Wirtschaftsleistung um 66 Prozent gewachsen – und damit deutlich stärker als in Hessen insgesamt (plus 48 Prozent) und im Regierungsbezirk Darmstadt (plus 47 Prozent). „Die meist mittelständisch geprägten Unternehmen im Landkreis sind sehr gut durch die Corona- und Energiekrise gekommen. Zugleich war und ist der Kreis ein Motor der Metropolregion“, sagte Rhein. „Besonders dynamisch zeigt sich der Dienstleistungssektor, in erster Linie Handel, Verkehr und Logistik, aber auch das Gastgewerbe und die Informations- und Kommunikationsbranche. Mit einer Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent herrscht nahezu Vollbeschäftigung“, ergänzte der Wirtschaftsminister.
Der Landkreis profitiert dabei von der Mobilitätspolitik Hessens und den Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur. So entfielen bislang allein 27 Maßnahmen der Sanierungsoffensive für die Landesstraßen auf das Kreisgebiet, 14 weitere sind noch in der Umsetzung beziehungsweise in der Planung. Mit dem Ersatzneubau des Darmstädter Kreuzes wird ein wichtiger Knotenpunkt im Autobahnnetz ertüchtigt, die Planungen für die ICE-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim laufen. „Hessen hat den Anspruch, Vorreiter der Verkehrswende zu sein“, sagte Al-Wazir. „Wir wollen überall in Hessen klimafreundliche Mobilität ermöglichen. Pfungstadt ist die erste Hessentagsstadt mit einem innovativen Ruftaxi (On-Demand-Shuttle). Gefördert von Bund und Land, fährt der Dadi-Liner rein elektrisch und ist per App oder telefonisch buchbar.“ Mehr als 20 Radwegeprojekte an Bundes- und Landesstraßen im Kreis Darmstadt-Dieburg sind aktuell im Planungsprogramm der Straßenbaubehörde Hessen Mobil; zudem seien erhebliche Beträge in kommunale Nahmobilitätsvorhaben geflossen.
Der Minister würdigte außerdem das ökologische Engagement des Kreises, der sich mit dem Bekenntnis zur Charta der hessischen Klimakommunen verpflichtet hat, bis 2045 klimaneutral zu werden. Den Weg dorthin weist das „Integrierte Klimaschutzkonzept für den Landkreis Darmstadt-Dieburg und seine Kommunen“. Der Kreis hat mit Unterstützung des Landes in den vergangenen Jahren mehrere Schulen energetisch modernisiert. Das sorge für sanierte Gebäude, schütze das Klima und spare Geld, das nicht mehr für Heizkosten ausgegeben werden müsse.
Darüber hinaus berieten die Regierungsmitglieder wichtige Projekte, die allesamt zu einer nachhaltigen und krisenfesten Entwicklung in Hessen beitragen: Die weitere Digitalisierung auf allen Ebenen von Staat und Gesellschaft gehört genauso dazu wie der Fokus auf den Katastrophenschutz, die Deutschförderung in den Schulen für nachhaltigen Bildungserfolg und Investitionen in den Naturschutz am Beispiel des Pfungstädter Moors.
Digitalisierung im ländlichen Raum verstärkt
Mit mehr als 70 geförderten Projekten sorgt die Landesregierung für immer mehr digitale Zukunftsorte in Hessen, besonders im ländlichen Raum. Eindrucksvolles Beispiel für die positive Entwicklung im Bereich Smart Region ist die Kooperation, die der Landkreis Darmstadt-Dieburggemeinsam mit dem Wetteraukreis geschlossen hat, um die Einführung einer offenen kommunalen Datenplattform zur Planung und Steuerung zu realisieren, und die von der Digitalministerin mit 1,8 Millionen Euro gefördert wird. Bis März 2025 werden beide Landkreise ein datenbasiertes Steuerungsmodell für mehr Effizienz in der Verwaltung schaffen und passgenaue Dienstleistungen für die Einwohnerinnen und Einwohner entwickeln.
Durch das Programm „Ehrenamt digitalisiert!“ haben von 2020 bis heute 29 der im Landkreis beheimateten Vereine Unterstützung für ihre Digitalisierungsvorhaben erhalten, davon vier Vereine aus Pfungstadt. Seit 2020 sind insgesamt rund 281.000 Euro an Fördergeld aus „Ehrenamt digitalisiert!“ im Landkreis Darmstadt-Dieburg angekommen.
Hessen investiert in den Katastrophenschutz der Zukunft
Die Flutkatastrophen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, die Waldbrände in den Mitgliedstaaten der EU und in Hessen im Sommer 2022, die Corona-Pandemie, aber auch der Angriffskrieg in der Ukraine führen vor Augen, wie wichtig ein gut aufgestellter Katastrophenschutz ist. Seit dem Jahr 2008 wurden in Hessen über 75 Millionen Euro in den Katastrophenschutz investiert. Damit konnte die Zahl der Landesfahrzeuge von 278 auf über 700 mehr als verdoppelt werden. Die Helferinnen und Helfer verfügen nunmehr über die umfangreichste und modernste Ausstattung in der Geschichte des Hessischen Katastrophenschutzes. Zusätzlich wurde den Kommunen 2021 seitens der Hessischen Landesregierung ein Leitfaden zur Vorsorge und Bewältigung von Hochwasser- und Starkregen-Ereignissen zur Verfügung gestellt.
Vorlaufkurse zur Deutschförderung entscheidend für Bildungserfolg
Mit den Vorlaufkursen zur Deutschförderung vor der Einschulung setzt das Hessische Kultusministerium wichtige Impulse zu einem gerechten und nachhaltigen Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler. Ein erhöhter Bedarf mit einer wachsenden Zahl von zu fördernden Kindern zeigt sich auch in der Zuständigkeit des Staatlichen Schulamtes für den Landkreis Darmstadt-Dieburg und die Stadt Darmstadt. Waren es im Jahr 2002 rund 360 Kinder, sind es aktuell mehr als 1.170. Die dafür vorgesehenen Stellen für Lehrkräfte steigerten sich im Schulamtsbezirk von neun auf heute 33. Die vor 20 Jahren in Hessen eingeführten und jetzt verpflichtenden Vorlaufkurse haben als erster Baustein des schulischen Gesamtsprachförderkonzepts wesentlich zu einer positiven Entwicklung des Spracherwerbs von Kindern mit sprachlichen Schwierigkeiten beigetragen. Das Land befindet sich damit in einer Vorreiterrolle. Mit die wenigsten Schulabbrüche deutschlandweit und mehr Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in weiterführenden Schulen mit einer höheren Zahl qualifizierter Schulabschlüsse belegen den Erfolg der Maßnahme.
Grube Messel attraktiv für Besucherinnen und Besucher aus aller Welt
Damit die UNESCO-Welterbestätte Grube Messel, der weltweit einzigartige Fossilienfundort, für Besucherinnen und Besucher noch attraktiver werden kann, hat das Land die Finanzierung der Grube Messel gGmbH für 2023 und 2024 um jeweils 400.000 Euro auf rund 770.000 Euro pro Jahr mehr als verdoppelt. Die Anteile der Gesellschaft, die das Besucherzentrum betreibt, halten seit dem Ausstieg der Gemeinde Messel zu 65 Prozent das Land Hessen und zu 35 Prozent die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Die gGmbH soll voraussichtlich Ende 2024 in der Senckenberg-Gesellschaft aufgehen. So steht die Grube Messel als Teil einer der größten Forschungsgesellschaften wirtschaftlich stabiler da, auch für die Forschung eröffnen sich mit der Zugehörigkeit zu einer Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft neue Perspektiven.
Konsequente Bekämpfung von Jugendkriminalität in Hessen
Straftaten werden in Hessen effektiv und konsequent verfolgt. Hierzu trägt eine bisher beispiellose personelle Stärkung von fast 500 Stellen in der Justiz bei, die durch den Hessischen Landtag Anfang dieses Jahres beschlossen wurde. Der Bekämpfung von Jugendkriminalität kommt in Hessen mit den Häusern des Jugendrechts eine besondere Bedeutung zu. In den sieben hessischen Einrichtungen arbeitet die Staatsanwaltschaft mit der Polizei und der Jugend(gerichts-)hilfe unter einem Dach zusammen. Durch die enge Verzahnung gelingt es, passgenaue Unterstützungs- und Sanktionsmöglichkeiten für Jugendliche zu finden und somit Jugendkriminalität effektiv zu bekämpfen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Rückfallquote junger Menschen durch die Bearbeitung der Verfahren in Häusern des Jugendrechts sinkt. Im Sommer soll ein weiteres Haus des Jugendrechts in Hanau eröffnet werden. Dieses Netz soll weiter ausgebaut werden, um so die noch vorhandenen weißen Flecken auf der Landkarte, wie in Darmstadt, nach und nach zu schließen.
Wiedervernässung des Pfungstädter Moors
Das Pfungstädter Moor wird wiedervernässt und trägt damit langfristig zum Naturschutz, der CO2-Speicherung und zur Verbesserung der Grundwassersituation im Hessischen Ried bei. Das Pfungstädter Moor ist schon seit 1955 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und wichtiger Bestandteil eines großflächigen EU-Vogelschutzgebiets. Es liegt in einer Altneckarschlinge im Hessischen Ried und hatte in der Vergangenheit durch Kultivierungsmaßnahmen starke Wasserstandsschwankungen. Durch die Zuwässerung soll es nun renaturiert werden. Mit der Verbesserung des Wasserhaushalts kann das noch vorhandene Niedermoor geschützt werden, längerfristig kann sich wieder ein großes Moorgebiet mit entsprechender Fauna und Flora entwickeln. Dazu hat der intakte Moorboden eine große Bedeutung als Kohlenstoffspeicher und wirkt sogar als Kohlenstoffsenke.
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Versteigerung von Waren, die der Zoll beschlagnahmt hat
Bad Hersfeld in Osthessen ist der Sitz der bundesweit einzigartigen Internet-Auktion des Zolls, der Zoll-Auktion. Sie gehört zum Hauptzollamt Gießen Im Auktionshaus für Bund, Länder und Gemeinden versteigern die Hersfelder Zöllnerinnen seit mehr als 20 Jahren auf www.zoll-auktion.de erfolgreich gepfändete, beschlagnahmte und von Behörden ausgesonderte Sachen. Auf dem Hessentag in Pfungstadt heißt nun am Samstag, 10. Juni, von 17 bis etwa 18 Uhr ebenfalls: Zum Ersten...,zum Zweiten ....und zum Dritten ...: Schnäppchenjagd in der Zoll-Auktion.
Hier können die Besucher bei einer öffentlichen Live-Versteigerung auf der Bühne im Treffpunkt Hessen mitbieten oder auch nur bei der spannenden Auktion zuschauen und mitfiebern, wenn etwa Schmuck, Spirituosen oder Kleidung unter den Hammer des Zoll-Auktionators kommen. Mit der Aktion wollen die Zöllnerinnen und Zöllner Werbung machen für die Zoll-Auktion im Internet (www.zoll-auktion.de). Die Versteigerungssachen können während der Auktion besichtigt werden. Eine Versteigerungskatalog befindet sich auf www.zoll.de oder kann am Zollstand des Hauptzollamtes Darmstadt im Treffpunkt Hessen auf dem Hessentag eingesehen werden.
Den Bericht über den Auftritt von Bülent Ceylan gibt es hier.
Hans-Joachim Heist ist aus dem Fernsehen als Wutbürger Gernot Hassknecht bekannt. Auf der Bühne von „Treffpunkt Hessen“ gibt der Pfungstädter einen Einblick darüber, wie es wäre, wenn er Bürgermeister wäre.
Was es auf der Hessentagsstraße alles gibt, ist hier zu lesen.
Beste Fleischwurst Hessens ausgezeichnet
Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sieht in den heimischen Metzgereien eine wichtige Säule des hessischen Handwerks. „Regionale Erzeugung, hohe Qualität und erstklassiger Geschmack: dafür stehen unsere Metzgereien in Hessen. Eine Scheibe Wurst an der Ladentheke oder ein warmer Kringel Fleischwurst auf dem Wochenmarkt – das ist für viele Menschen nicht nur ein Genuss, sondern ein Stück Heimat. Dieses Gefühl kommt nicht von ungefähr, denn viele Metzgereien befinden sich seit Jahrzehnten in Familienhand und arbeiten mit Landwirten aus den umliegenden Orten zusammen. Diese Nähe trägt maßgeblich zu Frische, Geschmack und Qualität der Produkte bei“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein bei der Siegerehrung der fünften Hessischen Fleischwurstmeisterschaft des Fleischerverbands Hessen auf dem Hessentag in Pfungstadt. Die Meisterschaft war zuvor schon in Nidda gewesen. Teilgenommen hatten 134 Fleischereien und sechs Berufsschulen aus ganz Hessen.
Den ersten Platz für die beste Fleischwurst 2023 in Hessen belegt die „Fleischerei Klaus Frühling“ aus Büdingen, es folgen die „Metzgerei Ralph Bach“ aus Assmannshausen und „Bernhardt’s Fleisch- und Wurstwaren“ aus Hatzfeld.
Landesinnungsmeister Eckhart Neun sagte: „Unter allen prämierten Fleischwürsten werden die besonders herausragenden dieses Jahr auf dem Hessentag in Pfungstadt prämiert und mit einem Pokal ausgezeichnet. Die handwerkliche Herstellung ist weltweit einzigartig. Jede Fleischerei stellt ihre Fleischwurst nach eigener Rezeptur her, die teilweise über Generationen überliefert wurde. Wir als Hessisches Fleischerhandwerk freuen uns deshalb besonders, dass die kulturelle Bedeutung der Fleischwurst und die Qualität und der Stolz, den unser Fleischerhandwerk verkörpert, durch unseren Ministerpräsidenten gewürdigt werden. Die Politik setzt die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für unser Handwerk. Wir sind angewiesen auf das Fortbestehen kleiner bäuerlicher Strukturen und regionaler Wirtschaftskreisläufe. Gut gemeinte, aber schlecht gemachte zentrale politische Vorgaben, die den individuellen und regionalen Gegebenheiten unserer Betriebe nicht gerecht werden, gefährden unser Handwerk. Die Bedürfnisse unserer Handwerker werden in Berlin zu selten gehört. Daher freut es mich umso mehr, dass wir mit der Hessischen Landesregierung einen politischen Partner an unserer Seite wissen, der die Bedeutung des Fleischerhandwerks für die Menschen in Hessen erkennt.“
Außer den gestiegenen Energiekosten und Viehpreisen aufgrund des Ukrainekriegs stelle der Fachkräftemangel viele Metzgereien vor große Herausforderungen, sagte Regierungschef Rhein. Auch aus diesem Grund habe sich Hessen dazu entschieden, die Berufsschulstandorte nach und nach neu auszurichten. Damit soll trotz sinkender Schülerzahlen der Fortbestand aller Ausbildungsberufe in Hessen gesichert und weiterhin eine möglichst betriebsnahe Beschulung ermöglicht werden. „Die duale Ausbildung ist ein weltweit geschätztes Erfolgsmodell. Wir sichern mit der schon angestoßenen Strukturreform unsere Berufsschulstandorte im ländlichen Raum, beugen Jugendarbeitslosigkeit vor und sorgen flächendeckend für Nachwuchs im Handwerk. Ich bin mir sicher, dass davon mittelfristig auch die Metzgereien in Hessen profitieren werden“, sagte Ministerpräsident Rhein.
150.000 Besucher am ersten Wochenende
Während die Organisatoren, Feuerwehr und Polizei eine positive Bilanz nach dem ersten Wochenende des Pfungstädter Hessentags ziehen, sind nicht alle Standbetreiber zufrieden. Die Anwohner der Hessentagsstraße haben sich zwar arrangiert, die Einschränkungen bestimmen allerdings zurzeit ihren Alltag. Mehr dazu lesen Sie hier.
Ministerpräsident lobt in Pfungstadt Arbeit der Landfrauen
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hat die Arbeit der Landfrauen in Hessen als „unverzichtbar für die Gemeinschaft im ländlichen Raum“ bezeichnet. „Ob gesunde Ernährung, Haushaltsplanung oder der Umgang mit Finanzen: Die Landfrauen leisten eine überragende Bildungsarbeit“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein am Montag in Pfungstadt. Dort sprach er vor rund 1000 Landfrauen beim Landfrauentag auf dem Hessentag und hob deren bedeutende Arbeit hervor. „Im Landfrauenverband Hessen sind mehr als 36.000 Mitglieder in mehr als 600 örtlichen Landfrauenvereinen organisiert“, sagte Rhein und fügte hinzu: „Die Landfrauen tragen ‚Land‘ nicht nur im Namen, sondern auch im Herzen. Sie schaffen Orte, an denen Heimat gefühlt und Gemeinschaft erlebt werden kann. Sie stehen mit beiden Beinen fest im Leben, sprechen Klartext und packen mit an, ohne zu zögern.“
Ministerpräsident Rhein verwies darauf, dass sich die Landfrauen immer wieder auch zu aktuellen politischen Themen einbrächten – wie etwa zur medizinischen Versorgung im ländlichen Raum. „Die Landfrauen sind ganz nah dran an den Problemen vor Ort. Ihr Ziel ist es, Ungleichgewichte zu beseitigen und gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen. Dass der ländliche Raum immer attraktiver wird, ist auch ein Verdienst der Landfrauen.“
Der Ministerpräsident lobte die Zusammenarbeit mit dem Landfrauenverband Hessen. „Die Landfrauen sind ein starker Partner der Landwirtschaft und ein starker Partner des Landes Hessen. Außerdem sind sie eine Säule in der Ernährungs- und Verbraucherbildung“, sagte Rhein. Er verwies darauf, dass das Land diese Arbeit über den Klimaplan Hessen bei Projekten wie der „Werkstatt Ernährung“, dem Ernährungsführerschein oder bei Kinderkochkursen fördere. Das Land Hessen unterstützt den Landfrauenverband Hessen bei Ernährungsbildungsprojekten in diesem und in den nächsten beiden Jahren mit insgesamt 890.000 Euro. Um Frauen in der Landwirtschaft zu fördern, stehen jährlich rund 39.000 Euro für Bildungsprojekte zur Verfügung.
Polizei konfisziert Drohnen, die über dem Hessentag fliegen
Die Polizei hat am Samstag zwei Drohnen sichergestellt, die über dem Hessentagsgelände flogen. Wie Polizeisprecher Sebastian Trapmann erklärt, ist es streng verboten, während des Hessentags über dem gesamten Areal Drohnen aufsteigen zu lassen oder nur gar mit sich zu führen. Aus Sicherheitsgründen. Acht Drohnen zählte die Polizei gestern trotzdem, eine davon allerdings vom Veranstalter. Die durfte aufsteigen. Alle anderen sieben nicht. Drei Drohnenführer konnten identifiziert werden, zwei der Fluggeräte wurden konfisziert. Ansonsten sei alles ruhig und friedlich verlaufen, auch beim Konzert von Peter Maffay.
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Noch reichlich Parkplätze auf dem Hessentag
Es gibt noch Parkplätze auf dem Hessentag: Am Freitag, 2. Juni, waren nur etwa 20 Prozent der Parkflächen belegt. Am Samstag, 3. Juni, waren es laut Auskunft des zuständigen Dienstleisters etwa 30 bis 40 Prozent. Wie Sprecherin Elena Krause auf Anfrage der Redaktion mitteilte, nutzten viele Menschen den öffentlichen Nahverkehr. Auch gab es eine große Zahl von Besuchern, die mittels Fahrrad anreisten.
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Erste Eindrücke von der Eröffnung des Hessentags gibt es hier:
Den Bericht von der Eröffnung des Hessentags gibt es hier.
Besucherinnen und Besucher des Hessentags können ihre Hessentagsgrüße kostenlos auf Postkarten mit Motiven aus den 23 Städten und Gemeinden des Landkreises Darmstadt-Dieburg verschicken. Die Aktion geht bis zum 11. Juni und ist eine Kooperation mit der Deutschen Post AG/ DHL, die einen schönen gelben Briefkasten am Stand aufstellt. Für Landrat Klaus Peter Schellhaas (SPD), der am Freitag bei der Eröffnung dabei war, einer seiner schönsten Termine: „Es erinnert einen ein bisschen an früher. Es ist ein bisschen aus der Zeit gefallen, aber großartig“, sagte er.
Die ersten Fans von Sarah Connor warten schon vor dem Eingang der Sparkassen-Arena, seit Freitagmorgen sind sie schon da, wollen möglichst die besten Plätze ergattern, um ihrem Idol nahe zu sein. Rund zwei Dutzend Fans haben es sich mit Decken und Klappstühlen dort bequem gemacht. Schatten gibt es allerdings keinen. Und es dauert noch ein bisschen, bis Sarah Connor auftritt: Das Konzert beginnt um 20 Uhr, allerdings wird vorher noch die Sängerin Loi als Special Guest auftreten. Es kann also noch gut acht Stunden dauern, bis sie Sarah Connor sehen.
Der 60. Hessentag beginnt gemächlich: Der Andrang in den Gassen im Zentrum hält sich noch deutlich in Grenzen. Um 15 Uhr wird er offiziell eröffnet, von Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und dem Pfungstädter Bürgermeister Patrick Koch (SPD).