Thema Sucht: Aktionstag in Heppenheim

„Suchtbelasteten Familien“ gibt es auch im Kreis Bergstraße viele. Bei einem Aktionstag in Heppenheim am 1. März sollen Hilfsangebote vorgestellt werden. Symbolfoto: Alexander Heinl/dpa

Am 1. März findet im Saalbaukino Heppenheim die öffentliche Aktion „Jetzt rede ich!“ statt. Sie will Kindern aus suchtbelasteten Familien eine Stimme geben.

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KREIS BERGSTRAßE. (red). Anlässlich der 14. bundesweiten Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien unter dem Motto „Vergessenen Kindern eine Stimme geben“ bietet der „Kooperationskreis Suchtprävention Rhein-Neckar“ Projekte in der Metropolregion an, um auf Kinder aus suchtbelasteten Familien aufmerksam zu machen und Hilfsangebote vorzustellen. Auch der Kreis Bergstraße und die Awo Bergstraße mit ihrem Fachbereich Suchthilfe und Prävention „Prisma“ beteiligen sich. Mit finanzieller Unterstützung der Sparkassenstiftung Starkenburg wird am 1. März im Saalbaukino Heppenheim die öffentliche Aktion „Jetzt rede ich!“ stattfinden, heißt es in der Ankündigung.

In Deutschland wachsen den Angaben zufolge mindestens drei Millionen Kinder in einer suchtbelasteten Familie auf. Dabei sei von einer deutlich höheren Dunkelziffer auszugehen, da es nur für gewisse Zielgruppen eine Datengrundlage gibt. Man könne davon ausgehen, dass in Deutschland jedes fünfte Kind in einem suchtbelasteten Umfeld aufwächst. Auf den Kreis Bergstraße heruntergebrochen bedeute das, dass mehr als 8600 Kinder in einer suchtbelasteten Familie leben, davon mehr als 2300 unter sechs Jahren.

Ziel der Veranstaltung ist es, die Lebenswelt von Kindern, die in von Sucht betroffenen Familien leben, differenziert darzustellen und die Öffentlichkeit nicht nur kognitiv, sondern auch emotional zu erreichen. Die Aktion soll zudem betroffenen Kindern und Jugendlichen Mut machen, sich bei Bedarf professionelle Hilfe zu suchen.

Die Veranstaltung ist in zwei Teile gegliedert: Sowohl bei einer morgendlichen nicht-öffentlichen Vorführung, die sich an Schülerinnen und Schüler richtet, wie einer öffentlichen Abendveranstaltung für Lehrpersonal, Eltern und weitere Interessierte wird der 40-minütige Spielfilm „Zoey“ gezeigt. Er handelt von der 14-jährigen gleichnamigen Protagonistin, die mit dem Rückfall ihres alkoholkranken Vaters zu kämpfen hat. Nach dem Film tauschen sich die Schüler (7. und 8. Klasse) mit einer pädagogischen Fachkraft der Awo Bergstraße aus. Vor Ort gibt es für die Jugendlichen die Möglichkeit, mit der Beratungsstelle in Kontakt zu treten und sich über Hilfsmöglichkeiten zu informieren. Im Nachgang gibt es zusätzlich einen neu konzipierten Workshop für die teilnehmenden Schulen, um mit den Schülerinnen und Schülern weiter in Kontakt zu bleiben und ihnen nochmals Hilfsangebote zu unterbreiten.

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Die Abendveranstaltung beginnt um 18 Uhr. Im Anschluss an den Film ist ein Publikumsgespräch geplant.