Nach dem Zusammenstoß zwischen einem Traktor und einer Regionalbahn soll nun der Unfallhergang ermittelt werden. Was die Deutsche Bahn zu dem Unfall sagt.
Fürth/Rimbach. Zu einem schweren Verkehrsunfall zwischen einem Traktor und einer Regionalbahn kam es am Donnerstag, 1. Juni, gegen 16.15 Uhr auf der Bahnstrecke zwischen Fürth-Lörzenbach und Rimbach. Der Traktorfahrer wurde in seinem Führerhaus eingeklemmt und starb noch an der Unfallstelle, wie die Polizei mitteilt. Der 79-jährige Mann aus Fürth wollte von einem Feld kommend über einen unbeschrankten Bahnübergang die Gleise der Weschnitztalbahn in Richtung Bundesstraße 38 überqueren, so die Polizei. Die Regionalbahn, die aus Fürth-Lörzenbach kam, habe noch versucht durch ein anhaltendes Signal den Traktorfahrer zu warnen. Jedoch kam es im Bereich des Bahnübergangs zum Zusammenstoß. Dabei sei der Traktor noch gegen einen auf dem Grünstreifen abgestellten Arbeitswaggon der Bahn geschleudert worden. Die 16 Fahrgäste in der Regionalbahn blieben unverletzt, der Zugführer erlitt einen Schock.
Der Sachschaden wird laut Polizei auf etwa 34.000 Euro geschätzt. Zur Klärung des Unfalls wurde durch die Staatsanwaltschaft Darmstadt ein Gutachter hinzugezogen. Die Bundesstraße 38 war für drei Stunden im Bereich der Unfallstelle gesperrt. „Wir sind tief betroffen von dem Bahnübergangsunfall bei Rimbach“, teilt eine Sprecherin der Bahn mit. „Unsere Gedanken sind bei dem Verstorbenen und seinen Angehörigen. Die zuständigen Behörden haben die Untersuchungen vor Ort aufgenommen, die wir als DB umfassend unterstützen.“
Bundesweit immer weniger Bahnübergänge
Die Deutsche Bahn arbeite seit Jahren gemeinsam mit Gemeinden und dem Bund daran, die Zahl der Bahnübergänge bundesweit zu reduzieren. So habe sich seit 1950 die Zahl der Kreuzungen von Schienen und Straßen bereits mehr als halbiert, teilt die Bahnsprecherin mit. In Hessen gebe es heute noch 1153 Bahnübergänge im Netz der Deutschen Bahn. Ein Großteil der Bahnübergänge in Hessen und Bundesweit verfüge über Schranken, Blinklichter sowie Lichtzeichen. Ein Drittel der hessischen Bahnübergänge, die fast ausschließlich an verkehrsarmen Strecken zu finden sind, seien nicht technisch gesichert, so die Bahnsprecherin weiter.
Um Unfälle an Bahnübergängen präventiv zu vermeiden, wurde die Kampagne „sicher drüber“ ins Leben gerufen. Seit 1995 sei die Zahl der Kollisionen um drei Viertel auf 139, in Hessen auf zehn, gesunken. An nicht technisch gesicherten Bahnübergängen sei die Zahl der Unfälle ebenfalls deutlich gesunken. „Waren es 2010 noch 92 Unfälle, ereigneten sich 2021 gut 45 Prozent weniger“, teilt die Bahnsprecherin mit. Diese Tendenz sei auch in Hessen festzustellen. Detaillierte Zahlen für die Weschnitztalbahn sowie zu Bahnübergängen von Privat- und Straßenbahnen liegen leider nicht vor, so die Bahnsprecherin.