Der Ballspielverein Borussia 09 Dortmund – kurz Borussia Dortmund oder besser BVB, ist einer der erfolgreichsten Fußball-Clubs in Deutschland. Neben acht deutschen...
BÜRSTADT. Der Ballspielverein Borussia 09 Dortmund – kurz Borussia Dortmund oder besser BVB, ist einer der erfolgreichsten Fußball-Clubs in Deutschland. Neben acht deutschen Meisterschaften und vier DFB-Pokalsiegen gewann der BVB 1966 den Europapokal der Pokalsieger und damit als erster deutscher Verein überhaupt einen Europapokal. Höhepunkt der Vereinsgeschichte ist sicherlich der Gewinn der Champions League 1997 sowie im gleichen Jahr der Erfolg im Weltpokal.
In der ewigen Tabelle der Fußball-Bundesliga belegt die Borussia den zweiten Platz, wenn die tatsächlich erzielten Punkte zugrunde gelegt werden. Mit über 153 000 Mitgliedern ist Borussia Dortmund der sechstgrößte Sportverein der Welt und hat auch eine eigene Fan- und Förderabteilung.
Auch in der Region ist der BVB überaus beliebt. Im April 2013 wurde der Südhessen-Borussen-Fanclub gegründet. Seit 2015 ist er ein offiziell eingetragener Fanclub des BVB 09. Mitgründer war Ottmar Lehmann, in dessen Gaststätte im „Deutschen Haus“ Biblis und im Biergarten die ersten Jahre verbracht wurden. Inzwischen sind die Fans in die Vereinsgaststätte des SV Vorwärts Bobstadt umgezogen, was Schriftführerin Nina Pittner vermitteln konnte. Lehmann führt seit dem vergangenen Jahr in Hofheim die Gaststätte im Sportpark.
2014 hat Ralf Schuller aus Lampertheim den Vorsitz des Fanclubs übernommen. Bei der Gründung waren es 13 Mitglieder, heute gehören 41 Fans dem Club an. Dazu gehören auch die beiden Bürstädter Timo Wilhelm und Matthias Siegl, der als Kartenbeauftragter für die Südhessen-Borussen tätig ist. Es gibt einen Stamm von sechs bis acht Leuten, die regelmäßig die Heimspiele der Borussia im Signal-Iduna-Park besuchen.
Auch Auswärtsspiele der Dortmunder vorzugsweise in der Nähe besuchen die Fans. Selbst größere Reisen werden unternommen. So 2017 zum Pokalhalbfinale, als der BVB in München 2:3 gewann oder im Dezember vergangenen Jahres zu Real Madrid, wo die Borussen mit 3:2 unglücklich unterlagen. Die beiden Pokalfinale 2015 und 2016 in Berlin gingen zwar verloren, waren aber für die Fans unvergessliche Erlebnisse.
Zwei feste Events haben die Südhessen Borussen im Terminplan, eine Weihnachtsfeier und das Grillfest im Sommer, zu dem die ganze Fan- Familie eingeladen ist. Auch ehrenamtlich sind die Dortmund-Fans tätig, so neulich in Lampertheim, wo sie bei einer Gartenaktion im Kindergarten mitgeholfen haben.
Mit der eigenen Freizeitmannschaft nehmen sie an Fußballturnieren teil. Ralf Schuller schwärmt von der Stimmung im früheren Westfalenstadion und davon, dass der BVB viel für seine Mitglieder mache. „Die Fans des BVB verhalten sich im Großen und Ganzen anständig und sind auch auswärts gerne gesehene Gäste“, sagt Schuller und Siegl ergänzt: „Wir haben überall einen hohen Sympathiewert, egal wo wir hinkommen“.
Die abgelaufene Saison war nicht so prickelnd für den BVB. „Gut, dass sie vorbei ist. Wir hatten einen verheißungsvollen Start, aber dann wurde es immer schlimmer“, bedauert Timo Wilhelm. „Zumindest wurde das Minimalziel erreicht“, stellt Matthias Siegl fest, „denn die Champions League ist Pflicht“. Zwei hervorragende Spieler, Ousmane Dembélé und Pierre-Emerick Aubameyang, hätten bis zu ihrem Abgang vom BVB für große Unruhe gesorgt und die „Stimmung versaut“, sind sich die Fans sicher.
„Aber ab einer gewissen Ablösesumme kann man ‚echte Liebe‘ vergessen“, sagt Siegl und betont, dass der BVB als börsennotierter Verein auch den Aktionären Rechenschaft ablegen muss. Die Trennung von Trainer Thomas Tuchel im vergangenen Jahr hat keiner der Südhessen-Borussen verstanden. Sie führen das Dilemma auf den Anschlag im April 2017 auf den Mannschaftsbus vor dem Spiel gegen den AS Monaco zurück. „Das Spiel hätte damals abgesagt werden müssen“, meinen die Fans.
Für die kommende Saison setzen sie große Hoffnungen auf den neuen Trainer Lucien Favre. „Wir sind taktisch stabiler geworden und variabler in dem Spielsystem“, meint Ralf Schuller und verweist auf die Nachwuchs-Spieler. Matthias Siegl ist glücklich, dass Matthias Sammer und Sebastian Kehl in Zukunft eng mit Mannschaft und Vereins-Führung zusammenarbeiten werden. Er verspricht sich viel von den Verstärkungen Thomas Delaney, Marius Wolf und Marwin Hitz. Timo Wilhelm ist ebenfalls zuversichtlich, hält den Kader aber für zu umfangreich.