„Musik ist ein reines Geschenk und eine Gabe Gottes, sie vertreibt den Teufel, sie macht Leute fröhlich und man vergisst alle Lasten“ – mit diesem Luther-Zitat...
BÜRSTADT. „Musik ist ein reines Geschenk und eine Gabe Gottes, sie vertreibt den Teufel, sie macht Leute fröhlich und man vergisst alle Lasten“ – mit diesem Luther-Zitat eröffnete Guido Pabst seine Rede anlässlich der Jubilarehrung der Katholischen Kirchenmusik im Luther-Jahr. „Es beschreibt halt so schön, was unser Hobby, die Musik vollbringen kann“, formulierte es der Erste Vorsitzende treffend. Um dies aber überhaupt vollbringen zu können, bedürfe es vieler engagierter Menschen, die sich im Verein aktiv oder fördernd einbringen. Im Anschluss an den Gottesdienst für die lebenden und verstorbenen Mitglieder war im Rahmen der KKM-Jubilarehrung im Gemeindezentrum St. Michael Gelegenheit, für viele treue Jahre zu danken.
Wie viele andere Vereine muss auch die KKM feststellen, dass es vielen an Engagement fehlt. Stagnierende, und in den vergangenen beiden Jahren sogar rückläufige Mitgliederzahlen seien der traurige Beweis dafür. „Der Rückzug ins Private ist in Mode gekommen, man will frei sein, hat viel Stress im Berufsleben – sich in seiner Freizeit zu etwas verpflichten, ist out“, vermutet Pabst. Gerade junge Mitglieder, die den Spaß am Instrument verloren hätten, würden sofort austreten, wenn sie das Instrument zurückgeben. Früher sei das anders gewesen, man sei im Verein geblieben und habe die Arbeit, von der man selbst einmal profitiert habe, weiter unterstützt, erinnerte Guido Pabst.
„Umso wichtiger ist es, euch heute zu danken, dass ihr uns die Treue über all die Jahre gehalten habt“, war es dem Ersten Vorsitzenden eine Herzensangelegenheit, diesen besonderen Rahmen zu nutzen. Gerade bei den fördernden Mitgliedern ist es der KKM wichtig, danke zu sagen, dass sie nicht diesem Trend gefolgt sind, sondern die Treue gehalten haben.
Unter den aktiven Jubilaren waren mit Natalie Schneider und Tobias Molitor zwei Mitglieder, die für 25 aktive Jahre geehrt wurden. Natalie Schneider spielte einst im Jugendorchester und heute im Großen Orchester, arbeitete im Vorstand mit und ist seit vielen Jahren Betreuerin im Zeltlager. „Mehr Kirchenmusik geht glaube ich nicht“, brachte es Guido Pabst bei Tobias Molitor auf dem Punkt. Begonnen im Jugendorchester spielt Molitor seit vielen Jahren im Großen Orchester, ist mittlerweile Vizedirigent, ist aktiv im Musikerausschuss, komponiert und bildet aus. Feierlich untermalt war die Jubilarehrung mit einigen Musikstücken des Großen Orchesters.
Pfarrer beobachtet großes Bemühen
Bevor man zum gemütlichen Teil überging, richtete auch Präses Pfarrer Peter Kern ein paar Worte an die Jubilare und Mitglieder und betonte dabei, dass Musik Herzen öffne und froh mache. Trotz der geschilderten Problematik beobachte er ein ganz großes Bemühen bei der KKM, vor allem für die Jugend, die eine schöne Zeit geschenkt bekomme. „Wir müssen lernen, in anderen Dimensionen zu denken“, appellierte Kern. „Unser Verein lebt aus Tradition und der Vergangenheit, ein leuchtendes Beispiel dafür sind unsere Jubilare.“
Von Anja Meike Müller