Badminton-Gruppe der TSG Bürstadt spielt ohne Wettbewerbsdruck / Anfang als lockere Männerrunde
BÜRSTADT. Zwei Kumpel, zwei Schläger und ein Federball! Gut, so fangen jetzt nicht wirklich Fantasie-Geschichten an. In Bürstadt aber wurde daraus tatsächlich ein kleines Vereinsmärchen. Was als lockere Männerrunde begann, ist mittlerweile zu einem feststehenden Programmpunkt der TSG gewachsen: Jeden Dienstag leitet Martin Althapp seit etwa sechs Jahren eine kleine Badminton-Gruppe. Und weil so viele Sportler Gefallen an dem Ballsport fanden, initiierte Patrick Volk vor rund zwei Jahren mittwochs kurzerhand gleich noch eine zweite Gruppe. So haben erwachsene Männer und Frauen, aber auch Jugendliche, die Möglichkeit, sich am Schläger auszuprobieren. Doch der Grundgedanke ist bei all der Gruppenstärke nicht verloren gegangen: „Wir haben keine Trainerlizenz, und die wollen wir aktuell auch nicht. Wir spielen aus Spaß an der Freude“, sagt Volk, und dieses Konzept wird an beiden Tagen von insgesamt rund 30 Spielern genutzt.
Sie wollten einfach nach der Arbeit den Kopf freibekommen, sich mit Freunden treffen und etwas Sport treiben. Aus diesem Grund haben Martin Althapp und Patrick Volk seit vielen Jahren ganz unabhängig voneinander das Badmintonspielen für sich entdeckt. „Ich spielte mit meinem Kumpel Burkhard Molitor. Erst in Lampertheim, dann in Bensheim und schließlich über Bekannte bei der TSG in der August-Heldt-Halle“, erinnert sich Martin Althapp an den Beginn der Badminton-Abteilung. Das war vor rund sechs Jahren. Über seinen Nachbarn André Kukutschka, den stellvertretenden Vorsitzenden der Turn- und Sportgemeinde, wurde er damals auf den Gruppenleiter-Notstand bei der TSG aufmerksam. „Heute hat meine Dienstagsgruppe eine Stärke von rund 15 Teilnehmern. Der Jüngste ist noch Schüler, der Älteste ist um die 60 Jahre“, sagt der Organisator. Besonders stolz ist er auf die Offenheit: „Wir sind gute Freunde, nehmen aber gerne neue Leute in unseren Reihen auf. Ganz toll finde ich, dass sich auch geflüchtete Menschen gemeldet haben und mitspielen wollen“, erzählt er weiter. Damit das freie Training aber auch weiterhin gut zu händeln ist, musste man expandieren.
Mit der gleichen Kumpel-Geschichte kam auch Patrick Volk zum Verein. Er spielte viele Jahre mit TSG-Kassenwart Klaus Arnold um den Ball. Weil die Männer sich aber nicht nur gegenseitig matchen, sondern auch mal andere Gegner herausfordern wollten, sprachen sie Vereinsmitglieder, vor allem aber den TSG-Vorstand, aktiv an. „So kam eins zum anderen, und heute bin ich sogar Hallenwart“, erzählt Volk. Rund 17 Spieler betreut er aktuell in seinem Kurs - und das mit steigender Tendenz. Laienhaft, aber wie er betont: „Wir machen das wirklich nur aus Spaß an der Freude. Wir sind nicht professionell ausgebildet und sind aktuell auch noch nicht auf der Suche nach solchen Trainern.“ Dann nämlich würde der Grundgedanke verloren gehen und es den Männern „zu verbissen werden“, wie sie sagen.
Doch so ganz ohne Kräftemessen kommen sie dann auch nicht aus, veranstalteten daher in diesem Jahr ihr erstes Badminton-Turnier. Organisatorische Unterstützung gab’s von André Kukutschka und Oliver Volz. „20 Teilnehmer, darunter drei Frauen, haben 72 Spiele absolviert in Einzeln und Doppeln“, erzählt Martin Althapp stolz. Einen ganzen Tag habe man mit den Partien zugebracht, außerdem gegrillt und viel gelacht. „Eine Wiederholung ist auf jeden Fall schon in Planung“, verspricht Patrick Volk. Auch über Badminton-Zulauf freut man sich weiterhin. Nur eines sei den Teilnehmern gewiss: „Nur Badminton spielen ist nicht", meint Volk lachend, „wir schauen auch gerne mal noch Fußball im Anschluss zusammen oder trinken und erzählen noch etwas. Wer also Spaß an neuen Freundschaften hat, der kann gerne mal zum Reinschnuppern vorbeischauen!" Wer dann beschließt dabei zu bleiben, der muss sich aber unbedingt bei der TSG als Mitglied anmelden. Das hat auch versicherungstechnische Gründe, erklärt Patrick Volk.