Bürstadt: Kunst beim Kinderarzt

Werke zum Nachgrübeln hängen in der Kinderarztpraxis Dr. Klee. Im Bild Daniela Klee (links) und Lena Wadsack. Foto: Thorsten Gutschalk

In der Praxis von Daniela Klee hängen Werke der Ausstellungsreihe „Rotopol Mystery Show“.

Anzeige

BÜRSTADT. Ungewöhnliche Bilder sind derzeit in der Bürstädter Kinderarztpraxis von Dr. Daniela Klee zu sehenb. Sie stammen von Rita Fürstenau. Sie ist Mitgründerin des Verlags Rotopol für grafisches Erzählen. Ihr Prinzip funktioniert folgendermaßen. Man nehme drei Gegenstände und schicke sie in einer kleinen Pappschachtel an verschiedene Illustratoren. Und zwar mit der Aufgabe, diese drei Gegenstände in sein Kunstwerk zu integrieren. Es konnte die Form sein, die Farbe, die Oberflächenstruktur, der Geruch, der Klang oder der Geschmack der einzelnen Gegenstände.

Am Ende werden alle Gegenstände in irgendeiner Form aufgegriffen und in einer für sich stehenden Einzelillustration zueinander in Bezug gesetzt. Zudem seien die Künstler aufgefordert gewesen, mithilfe einer von Rotopol vorgegebenen syntaktischen Struktur und einer Sammlung von zur Auswahl stehender Begriffe ihren Illustrationen einen Titel zu geben, heißt es.

Heraus gekommen sind Bilder, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Verschiedene Stile wie Comic, abstrakt oder modern. Jeder Betrachter sieht etwas anderes oder entdeckt beim zweiten Hinschauen etwas Neues. Hat seine eigene Interpretation von dem jeweiligen Werk. Während die Bilder quer durch Deutschland reisen und unter anderem schon in Großstädten wie Berlin, München und Kassel Station gemacht haben, sind sie aktuell in der Bürstädter Kinderarztpraxis von Dr. Daniela Klee ausgestellt.

Dort zieren sie das Wartezimmer, den Flurbereich, aber auch die Behandlungsräume. Die Bilder nach Bürstadt geholt hat Dr. Lena Wadsack, die als Kinderärztin in der Praxis von Daniela Klee arbeitet. Seit ihrer Schulzeit sind Lena Wadsack und Rita Fürstenau befreundet. Dadurch kam der Kontakt zustande und die Ausstellung ins beschauliche Bürstadt.

Anzeige

„Rita Fürstenau hat uns aus drei Ausstellungen Bilder ausgesucht, die am besten zu einer Kinderarztpraxis passen“, berichtet Daniela Klee. Die 1983 geborene Illustratorin habe dabei auch ein bestimmtes Schema vorgegeben. In welcher Reihenfolge die Bilder aufzuhängen seien. Auch der Abstand zueinander spielt eine Rolle. Unter dem Werk befindet sich ein kleines Foto, das die verwendeten drei Gegenstände zeigt – darunter ein Wattebausch, Kabelstück, Draht, Glühlämpchen oder Plastikdeckel – sowie der Titel des Kunstwerks.