Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Hessen hat Klage gegen die Genehmigung für den Abbau von Teilen des Atomkraftwerks Biblis erhoben. Der BUND bemängelt unter...
WIESBADEN/BIBLIS. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Hessen hat beim Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel Klage gegen die Rückbaugenehmigung für das Atomkraftwerk Biblis eingereicht. Die Umweltschützer kritisieren, dass beim Abriss große Mengen radioaktiven Abfallmaterials anfielen. Dieses werde als nicht radioaktiv freigegeben und lande auf Deponien, in Müllverbrennungsanlagen oder als Recyclingmaterial im Wirtschaftskreislauf. Damit sei der Schutz der Bevölkerung vor zusätzlicher radioaktiver Belastung nicht gewährleistet.
Die hessische Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) hatte den Rückbau des Kraftwerks Ende März genehmigt. Es sei unverständlich, dass der BUND nun gegen diesen wichtigen Schritt für ein neues Kapitel in der Energiepolitik vorgehe, erklärte das Ministerium am Mittwoch. Der Rückbau erfolge unter sehr strengen Sicherheitsauflagen und Kontrollen. Das Atom- und Strahlenschutzrecht werde stets eingehalten. Die Freigabe des Abrissmaterials erfolge nach den Regelungen der Strahlenschutzverordnung. Der Freigabewert betrage etwa ein Zweihundertstel der natürlichen Hintergrundstrahlung. Informationen über den Abbau stünden der Öffentlichkeit zur Verfügung. Daher sei auch der Vorwurf mangelnder Transparenz unzutreffend.