Wirtschaftlich erstarkte Eintracht will sportlich glänzen

Eintracht Frankfurts Vereinswappen
© Frank Rumpenhorst/dpa/Symbolbild

Eintracht Frankfurt hat in der Vorsaison einen Rekordumsatz erzielt. Trainer Toppmöller will nun auch die sportliche Weiterentwicklung vorantreiben.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - . Das Bankkonto ist wieder gut gefüllt, nun will Eintracht Frankfurt nach der Länderspielpause auch den sportlichen Ertrag in der Fußball-Bundesliga steigern. „Wir gehen mit einem guten Gefühl in die kommenden Wochen“, sagte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller am Freitag und verbreitete vor dem Gastspiel beim VfL Bochum Zuversicht: „Ich habe keine Sorge, dass wir den Kampf nicht annehmen werden. Wir wollen das Spiel maximal erfolgreich bestreiten.“

In der Partie an diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky) soll sein Team die Entwicklung der vergangenen Wochen fortsetzen und weiteres Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben in der Liga und in der Conference League tanken. „Wir wollen Spiele gewinnen, möglichst schon in Bochum“, verkündete Toppmöller die Marschroute.

Verzichten muss er dabei wohl auf Kristijan Jakic (Knieprobleme) und Lucas Alario (Zahnschmerzen). Da die Nationalspieler von ihren Länderspielreisen aber allesamt gesund zurückgekehrt sind, hat der 42 Jahre alte Fußball-Lehrer bei der Aufstellung die Qual der Wahl. „Jeder Spieler ist ein Kandidat für die Startelf“, sagte Toppmöller.

In Bochum erwartet er eine „tolle Herausforderung“, die das Team mit spielerischen und kämpferischen Mitteln lösen soll. „Der VfL spielt aggressiv und besitzt viel Wucht und Energie“, warnte der Eintracht-Coach vor dem Rivalen.

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Zuletzt gab es für die Hessen im Ruhrpott jedoch nichts zu holen. 0:2 und 0:3 lauteten die ernüchternden Ergebnisse seit dem Wiederaufstieg der Bochumer vor zwei Jahren. Toppmöller wollte sich mit der Vergangenheit aber nicht weiter beschäftigen. „Was war, ist egal“, sagte er und bekräftigte: „Wir reisen mit einem guten Gefühl dorthin.“

Zur positiven Grundstimmung im Verein trägt auch der wirtschaftliche Aufschwung nach der mit erheblichen Einbußen verbundenen Corona-Pandemie bei. Die erstmalige Teilnahme an der Champions League bescherte der Eintracht in der Saison 2022/23 einen Rekordumsatz von 310,2 Millionen Euro.

Insgesamt machten die Frankfurter in der vergangenen Spielzeit einen Gewinn in Höhe von 17,6 Millionen Euro nach Steuern. „Es war ein erfolgreiches Jahr“, konstatierte Finanzvorstand Oliver Frankenbach am Freitag bei der Vorstellung der Kennzahlen. Dank der positiven Entwicklung steigerten die Hessen ihr Eigenkapital auf 24,7 Millionen Euro.

Für diese Spielzeit rechnet Frankenbach nach den Transfers von Topstürmer Randal Kolo Muani für 95 Millionen Euro zu Paris Saint-Germain und Offensivspieler Jesper Lindström für 35 Millionen Euro zum italienischen Meister SSC Neapel erneut mit einem satten Gewinn. „Unser Eigenkapital wird am Ende der Saison etwa 60 Millionen Euro betragen“, prophezeite Frankenbach. Damit würde der Verein wieder das Niveau vor Corona erreichen.

Zum zweithöchsten Gewinn der Vereinsgeschichte nach der Saison 2018/19 (18,6 Millionen Euro) trugen auch die Rekord-Einnahmen beim Merchandising von 23,2 Millionen Euro bei. „Die Euphorie nach den Erfolgen in den vergangenen Jahren hat zu einer völlig veränderten Wahrnehmung des Vereins geführt“, sagte Frankenbach dazu.

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Ein deutliches Plus gegenüber der Saison 2021/22 gab es auch bei den TV-Einnahmen, die von 106,2 Millionen Euro auf 140,5 Millionen Euro stiegen und bei den Vermarktungserlösen. Diese erhöhten sich um 12,3 Prozent auf 42,9 Millionen Euro. Im Gegenzug wurden die Schulden von 62,9 Millionen Euro auf 48,6 Millionen Euro gesenkt.

Dennoch bleiben die Macher bescheiden. Trotz der steigenden Einnahmen kann sich Frankenbach nicht vorstellen, dass die Eintracht auf dem Transfermarkt jemals mehr als 25 Millionen Euro für einen Spieler ausgeben wird. „Das würde die Statik der Mannschaft verändern und das Risiko erhöhen. Wir werden wahrscheinlich nie in diese Bereiche vorstoßen“, sagte er.