
Im Fall einer getöteten 30 Jahre alten Frau geht die Staatsanwaltschaft Darmstadt davon aus, dass sich Opfer und Tatverdächtiger (25) kannten. Zum Hergang gibt es weitere Details.
Darmstadt. Im Fall der getöteten 30 Jahre alten Frau, die am Donnerstagnachmittag mit zunächst schwersten Verletzungen in einer Wohnung im Martinsviertel aufgefunden wurde, gehen die Ermittlungsbehörden am Morgen danach von einer Beziehungstat aus. Wie Oberstaatsanwalt Robert Hartmann auf Nachfrage erläutert, haben sich die Frau und der noch am Abend festgenommene Tatverdächtige (25) gekannt. „Womöglich waren sie ein Paar“, so der bisherige Kenntnisstand. Die 30-Jährige verstarb noch am Tatort.
Als Tatzeitpunkt nennen die Behörden 15.45 Uhr in der Emilstraße. Laut Staatsanwaltschaft soll der Bruder der Getöteten sie zuvor zu der Wohnung ins Martinsviertel gefahren haben. Die Emilstraße sei nicht Wohnsitz der 30-Jährigen gewesen, sondern vielmehr des beschuldigten 25-Jährigen. Inwiefern der Bruder womöglich wartete und welcher Anlass dem Besuch der Frau zugrunde lag, müssen die weiteren Ermittlungen zeigen. „Augenzeuge war der Bruder aber nach aktuellem Stand nicht“, so Hartmann. Gleichwohl habe er seine Schwester mit Stichverletzungen in der Wohnung vorgefunden und hiernach die Polizei verständigt.
Wahrscheinlich über den Balkon habe der mutmaßliche Partner der Frau dann Reißaus genommen und sei in Richtung Martin-Luther-King-Ring geflüchtet. Noch im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung konnte der 25-Jährige nicht weit von seiner Wohnung entfernt festgenommen werden. Widerstand habe er bei seiner Festnahme nicht geleistet.
Womöglich waren sie ein Paar.
Als Tatmittel komme laut Staatsanwaltschaft ein Messer infrage. Inwiefern es sich um ein Haushaltsmesser oder ein anderweitiges Stichwerkzeug handelte, sollen die weiteren Untersuchungen ergeben. „Eine Obduktion wird noch heute durchgeführt“, kündigt der Oberstaatsanwalt an. Danach könnten auch detaillierte Angaben zum Tatmittel gemacht werden. Der alarmierte Rettungsdienst kämpfte noch in der Wohnung um das Leben der Frau – Reanimationsmaßnahmen blieben aber erfolglos.
Dem Haftrichter vorgeführt
Ebenso sei bei dem Verdächtigen ein Bluttest vorgenommen worden, die Ergebnisse stehen noch aus. Der 25-Jährige wurde am Freitag einem Haftrichter vorgeführt, die Staatsanwaltschaft hatt eine Untersuchungshaft wegen Mordverdachts beantragt. Der Haftrichter gab dem Antrag statt.
Die eingeleitete Fahndung führte am Donnerstag zu Verkehrsbehinderungen, da die Polizei den Martin-Luther-Ring zeitweise sperren ließ. Am Freitagmorgen haben die Behörden auch einen Zeugenaufruf veröffentlicht, der sich insbesondere auf den Zeitraum von 15.30 und 16.15 Uhr konzentriert. „Dabei geht es um das Fluchtverhalten des Verdächtigen“, erklärt Hartmann weiter.
Die Kriminalpolizei erhofft sich weitere Angaben, inwiefern Zeugen möglicherweise in dem besagten Zeitraum zwischen Emilstraße und Martin-Luther-King-Ring eine auffällige Person wahrgenommen haben. Auch Foto- oder Videoaufnahmen können hilfreich sein. Hinweise nimmt das Kommissariat 10 unter Telefon 06151-9690 entgegen.