In Lindenfels denkt man an eine grundlegende Sanierung des Freibads in den kommenden Jahren.
(Archivfoto: Katja Gesche)
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WESCHNITZTAL - Mit immer noch warmen und sonnigen Tagen geht zurzeit ein langer Sommer zu Ende. Von Mai bis September brachte er viel Hitze, aber nur wenig Regen. Für die Freibäder der Region bescherte der Sommer Rekordbesucherzahlen.
In Birkenau, Fürth und Lindenfels wurden die Bäder, einige nach Verlängerung, am vergangenen Wochenende geschlossen. Denn wenn es auch tagsüber noch warm werden kann, sind die Nächte und damit auch das Schwimmbadwasser empfindlich kühl. Außerdem müssen die Freibäder jetzt winterfest gemacht werden, um die kalte Jahreszeit unbeschadet zu überstehen.
Auch in Fürth öffnete Schwimmmeister Michael Zeiß am vergangenen Sonntag zum letzten Mal in diesem Jahr die Pforten für Besucher. Zeiß ist gleichzeitig Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe, die dieses Jahr ihr 60-jähriges Bestehen mit einem Aktionstag und einem Nachtschwimmen Anfang Juni feierte. „Ausgerechnet da hat es geregnet und gewittert“, erinnert sich Zeiß.
Doch ansonsten blickt er sehr zufrieden auf die lange Saison zurück. Mit rund 72 000 Badegästen kamen 45 Prozent mehr Menschen in das Freibad als in den Jahren zuvor. Dabei blieben diesmal anstrengende Extremtage aus. „Solche Tage haben wir dann, wenn das Wetter lange schlecht war und es dann warm wird. Dann strömen alle gleichzeitig ins Freibad, und es kann etwas angespannt werden“, erklärt er. Diesmal aber habe sich durch das stabile Sommerwetter die Besuchermenge gleichmäßig verteilt. Zudem konnte die Beheizung des Bads dieses Jahr fast völlig über Solarenergie geleistet werden, insofern Heizen überhaupt notwendig war. Das gute Wetter bescherte allerdings nicht nur der Badeaufsicht mehr Arbeit. Auch die Grünanlagen brauchten angesichts der Dürre mehr Zuwendung als sonst.
Das Lindenfelser Freibad hatte dieses Jahr ebenfalls viel mehr Besucher als in den Vorjahren. 43 500 waren es bis Ende August; „exorbitant viel“ nennt dies Bürgermeister Michael Helbig (SPD). Die Einnahmen stiegen allerdings nicht im gleichen Maße wie die Besucherzahlen, kauften doch sehr viele Gäste eine Dauerkarte. Dennoch lagen die Einnahmen rund ein Drittel über dem Haushaltsansatz.
Förderverein trägt zum Programm bei
Zu den vielen Besuchern trugen auch die Veranstaltungen bei. So gab es neben einem Familientag und einen „Arschbombenwettbewerb“, die der Förderverein des Schwimmbades ausgerichtet hatte, auch ein romantisches Mitternachtsschwimmen, zu dem die Stadt als Veranstalter einlud.
Beim Personaleinsatz stieß Lindenfels allerdings an seine Grenzen, bedeuten doch mehr Besucher auch mehr Aufsicht und mehr Putzaufwand. „Durch die Unterstützung seitens der DLRG und mit Aushilfen hat es gerade noch geklappt“, erklärt Helbig. Sollte die Konjunktur weiter so gut laufen, rückt in Lindenfels ab 2021 eine grundlegende Modernisierung des Bades in den Bereich des Möglichen.
Auch das Freibad Birkenau verzeichnete 2018 ein Rekordjahr. Mit 28 100 Besuchern waren mehr als doppelt so viele Badegäste gekommen wie in Durchschnittsjahren, erklärt Rainer Gölz, im Rathaus Birkenau unter anderem zuständig für das Freibad. „Wir sind alle sehr zufrieden, dass es zu keinen besonderen Vorkommnissen oder Unfällen kam, die über Insektenstiche hinausgingen“, freut er sich. Mit zwei Events wurde das Badejahr in Birkenau bereichert. Zum einen fanden dort Ferienspiele statt, zum anderen hatte der Betreiber des Kiosks zu einem Comedy-Abend geladen. „Wir waren überrascht vom Besucheransturm“, erklärte Gölz. Veranstaltungen dieser Art soll es 2019 wieder geben.
Der Absatz von Verbundkarten, die den Eintritt zu den drei Bädern Lindenfels, Fürth und Birkenau ermöglichen, war zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht von allen Gemeinden ausgewertet worden. Erste Rückmeldungen zeigen jedoch, dass das Angebot wieder nur zögerlich angenommen wurde.
Nun heißt es für alle Badefreunde abwarten. Mitte Mai werden die Bäder in Lindenfels, Fürth und Birkenau wieder öffnen.