Mit der Pestalozzi- und der Schillerschule nehmen zwei weitere Lampertheimer Schulen am „Pakt für den Nachmittag“ teil. Sie setzen auf gleiche Standards und gleiche Bedingungen.
LAMPERTHEIM - Corona wirbelt so viele Pläne durcheinander, dass man auch schnell mal den Überblick verlieren kann. Mit der Schillerschule und der Pestalozzischule sind zwei Lampertheimer Grundschulen bereits zu Beginn des Schuljahres dem „Pakt für den Nachmittag“ beigetreten. Dieser Umstand ging im Landratsamt allerdings keineswegs vergessen. Vielmehr gab man die Hoffnung nicht auf, die Dreiecksvereinbarung zwischen dem Kreis Bergstraße als Schulträger, den Schulen sowie der Stadt Lampertheim als organisatorischer Träger des Angebots im persönlichen Aufeinandertreffen zu unterschreiben.
Diese Hoffnung hat die Pandemie-Entwicklung im Herbst allerdings zunichtegemacht. Daher kamen die Vertreter nun eben virtuell zusammen – und die Schulleiterinnen Michaela Ohse-Beck (Pestalozzischule) und Annette Wunder (Schillerschule) konnten bereits über die Erfahrungen des ersten Halbjahres als Teil im „Pakt für den Nachmittag“ berichten.
Dieses erste halbe Jahr war, wenig überraschend, auch durch die Corona-Krise gezeichnet und geprägt. „Es war ein anderer Start als geplant“, so Ohse-Beck. An der Schule habe man sich im Vorfeld Gedanken über Aktionen mit der Musikschule und Sportvereinen gemacht. All das war angesichts der hohen Infektionszahlen erst einmal nicht umsetzbar und musste aufgeschoben werden.
In der Schillerschule haben sich die Anmeldezahlen in den ersten Monaten als stabil erwiesen. Wunder spricht davon, dass derzeit trotz des Appells, die Kinder nach Möglichkeit zu Hause zu betreuen, einige Schüler die Schule im Herzen der Stadt besuchen würden. „Die Kinder, die jetzt da sind, nutzen dann auch die Betreuung am Nachmittag“, so Wunder.
Die Pläne für den Post-Corona-Start, wenn es erst einmal richtig losgehen kann, liegen bei den Schulen in den Schubladen. „Das pädagogische Konzept liegt vor“, sagt Ohse-Beck. Auf Distanz seien aber viele Aktionen nicht realisierbar. „Die Schulen müssen sich derzeit enorm großen Herausforderungen stellen“, so Landrat Christian Engelhardt (CDU). Sein Urteil als Vater fällt durchaus positiv aus: „Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass wir das gut meistern.“
Der „Pakt für den Nachmittag“ wurde dazu eingerichtet, Beruf und Familie besser vereinbaren zu können. Dazu stellen Land und Kreis den Schulen je nach Zuständigkeit Ressourcen in Form von Lehrerstellen und finanziellen Mitteln zur Verfügung.
Damit soll eine flächendeckende, passgenaue und verlässliche Nachmittagsbetreuung an den Grundschulen gewährleistet werden. Die Idee dahinter: Das Land übernimmt das Angebot bis 14.30 Uhr, der Kreis steigt dann bis 17 Uhr ein. In dieser Zeit können die Schüler verschiedene Module wählen und bekommen damit letztlich ein maßgeschneidertes Angebot.
Mit der Schiller- und der Pestalozzischule sind in Lampertheim nun vier Grundschulen beim „Pakt für den Nachmittag“ dabei. Begleitet wird das freiwillige Projekt der Ganztagesbetreuung vom Verein Lernmobil Viernheim. Gerd Baltes von der Geschäftsführung streicht einen großen Vorteil für Lampertheim heraus. Durch gleiche Standards, gleiche Rahmenbedingungen und gleiche Voraussetzungen sei auch ein Wechsel für die Schüler leicht zu realisieren.