Die Trainer des JFV Bürstadt erhielten eine qualifizierte Weiterbildung in Theorie und Praxis von Edmund Bechtold (rechts), der mit dem DFB-Mobil zur SG Riedrode gekommen war. Foto: Thorsten Gutschalk
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RIEDRODE - Nicht nur Spieler brauchen Training. Auch die Trainer selbst benötigen hin und wieder eine Schulung. In Deutschland ist dafür das DFB-Mobil zuständig. Mit Tipps und Tricks ist das seit 2009 laufende Projekt in ganz Deutschland unterwegs, um insbesondere Jugendtrainern die neusten Trainingsinhalte zu vermitteln. Doch einzig die Theorie am Tisch wäre hierbei zu einseitig. Damit die Trainer die Lerninhalte nicht so schnell vergessen, dürfen sie direkt nach der Theorie, diese in Eigenregie ausführen.
Im strömenden Regen kamen die 15 Jugendtrainer des JFV Bürstadt und Umgebung unter der Bedachung der SG Riedrode zusammen. Mit dabei, der Initiator des Treffens, Rainer Uhrig. Er stellte den Kontakt mit dem DFB-Mobil her, um sich selbst, aber auch seinen Kollegen diese Art der Schulung zu ermöglichen. „Wer Qualität in seinen Reihen haben möchte, muss in irgendeiner Form auch dafür sorgen“, sagte Uhrig und verwies dabei auf die Wichtigkeit dieser Schulung hin. Kurze Zeit später rollte der Kleinbus vor den Toren des Riedroder Sportgeländes an.
Mit Edmund Bechtold, DFB-Mobil-Koordinator und Gründungsmitglied des Projektes sowie André Gottschalk, Mitglied des DFB-Mobils kamen zwei gestandene Profis, was den Umgang mit dem Jugendbereich im Fußball angeht.
DAS MOBIL
Das DFB-Mobil gibt es seit 2009. Hauptaufgabe des Projektes ist, Jugendtrainern die neusten Inhalte des Fußballtrainings mit den Jugendlichen von den Altersklassen Bambini bis A-Jugend zu vermitteln. Insbesondere das Passtraining nimmt den größten Stellenwert des DFB-Mobil-Trainings ein.
In der Gaststätte der SG Riedrode versammelten sich alle Jugendtrainer mit den beiden Fußballlehrern. In einer Theoriestunde vermittelte Edmund Bechtold, auf was es im heutigen Fußballzeitalter der Jugend insbesondere ankommt. Anhand einer Ausbildungspyramide zeigte er auf, welche Hauptfaktoren in welcher Jugend elementar wichtig seien: Von den Bambini bis zur E-Jugend sei das Spielen an erster Stelle, betonte Bechtold. Taktisch könne man den kleinen Kickern noch recht wenig beibringen. Erst ab der D-Jugend mache es Sinn, taktische Feinheiten zu lernen und neben dem Spielen auch die richtige Balance für das Taktiktraining zu finden.
„Spaß am Erfolg und Erfolg am Ball“, sind die Grundtugenden, die Spieler und Trainer haben müssen, sagte Bechtold. „Ohne diese beiden Faktoren ist die Luft im Ball nämlich ganz schnell draußen. Der Spaß und die Leidenschaft für den Sport hält alles am Leben“, ergänzte der DFB-Mobil-Koordinator.
Der Programmpunkt, den die Fußballlehrer vermitteln wollten, war das Passspiel. Im Laufe der letzten 20 Jahre habe sich der Fußball enorm entwickelt, erkannte Bechtold. Die Deutschen zeichnete das Kampfspiel und die körperliche Stärke aus, mit der sie viele Gegner in die Knie zwangen. Doch spätestens nach dem schwachen Abschneiden bei der Europameisterschaft im Jahr 2004 in Portugal musste beim DFB ein Umdenken stattfinden. Nach und nach wurden Fußball-Stützpunkte für heranwachsende Fußballer errichtet. Letztlich wurde 2009 das DFB-Mobil gegründet, um Jugendtrainern möglichst vor Ort nötige Trainingsinhalte zu vermitteln.
„Das Futsal ist für uns ein großes Vorbild. Die Spanier und Brasilianer haben in der jungen Vergangenheit großartige Erfolge feiern können“, begründete Bechtold das Passspieltraining. Zum robusten Fußball kam somit eine Mischung der Technik dazu. Nach der Theorieschulung ging es in die Praxis. André Gottschalk baute einen Parcours für die Trainer auf. Dort mussten die Jugendtrainer Übungen umsetzen, die sie im Training mit den Kindern und Jugendlichen zukünftig einbringen können. Trotz des schlechten Wetters hatten alle Beteiligten ihren Spaß an den Übungen und waren zuversichtlich, das neu Erlernte in Zukunft auch an die Jugendspieler weiter zu vermitteln.