Mitreißende Songs im Wohnzimmer

In Wattenheim fand am Sonntag ein musikalischer Frühschoppen mit zwei Bands statt. Foto: Thorsten Gutschalk Foto: Thorsten Gutschalk
WATTENHEIM - (juwe). An das Ende einer Straße, über einen kleinen Hof hinein in eine kleine Scheune in Wattenheim führte der Weg am Sonntagvormittag rund 25 musikbegeisterte Besucher. Bereits zum vierten Mal hatte die Musikkiste Groß-Rohrheim in die Kulturscheune zum Blues-Frühschoppen eingeladen.
„Wir haben mit unseren Wohnzimmerkonzerten angefangen, weil in größeren Locations zum Teil manchmal nur fünf Personen da saßen“, erklärte Eberhard Petri, Vorsitzender der Musikkiste. „Und die Scheune ist quasi das Wohnzimmer von Adrian Steier-Bertz“, so Petri. In diesem gemütlichen und fast schon intimen Rahmen konnten sich die etwa 25 Besucher von Jazz- und Blues-Musik mitreißen lassen und dabei Kaffee trinken und einen Happen essen. „Es sind viele Wattenheimer hier“, freute sich der Groß-Rohrheimer Petri.
Lied im Urlaub in der Schweiz komponiert
Eberhard Petri machte mit der Band „Free Erica“ den Auftakt an diesem Sonntagmorgen. Die siebenköpfige Band aus dem Ried trumpfte mit Eigenkompositionen auf. Wie etwa mit „Another Blues“, welches ein eigentlich einfaches Thema habe, sich aber harmonisch aufbaue, wie Petri erklärte. Das nächste Stück stammte aus der Feder von Eberhard Petri, der sich für die Melodie zuständig zeigte und Adrian Steier-Bertz, der die Akkorde beitrug. „Hergiswil“ – so wie das kleine Städtchen in der Schweiz – ist ein Stück, das Anja Grebe auf einer Urlaubsfahrt in der Schweiz komponierte. „Wir sind eine Art Composers-Orchester“, so der Groß-Rohrheimer, denn fast alle der Bandmitglieder komponieren auch, und mit den drei Bläsern „ist es fast ein bisschen wie eine Big Band“, so Petri lachend.
Der Spaß kommt nicht zu kurz
Nicht nur „Free Erica“ teilten sich mit „Taste the Blues“ die Bühne – auch der Schlagzeuger Rolf Lautenbach, der in beiden Bands die Drums beherrschte und den Takt vorgab. „Wir sind international“, scherzte Frank Rohloff, Bassist bei „Taste the Blues“, denn die fünf Mitglieder kommen aus dem badischen Odenwald, Hessen, der Bergstraße, Heidelberg und der Pfalz – Treffpunkt zum Proben ist Mannheim. „Wir haben gesucht, bis wir fünf Leute gefunden haben, die die gleiche Basis haben, um Musik zu machen – das war vor etwa vier Jahren“, so Rohloff. Nicht nur, dass die fünf aus unterschiedlichen Himmelsrichtungen kommen, „wir sind auch von der Musikrichtung unterschiedlich sozialisiert“, bemerkte der Bassist. In erster Linie solle das gemeinsame Musikmachen Spaß machen – ihnen selbst und natürlich den Zuhörern. An diesem Wochenende merkte man beiden Seiten an, dass der Spaß nicht zu kurz kam.
Mit bekannten Hits und dem einen oder anderen lockeren Spruch hatten sowohl Zuschauer als auch die Band Spaß. „Im Augenblick machen wir nur Cover, aber wir sind ziemlich offen – mal schauen, wie es weiter geht“, so Frank Rohloff. Nur der Blues sollte schon da sein.