Clueso begeistert Publikum in der Frankfurter Jahrhunderthalle
Von Denise Frommeyer
Nicht nur mit seiner Stimme verzauberte Clueso das Frankfurter Publikum, auch sein Lächeln brachte so manches Fanherz zum Schmelzen. Foto: Sven-Sebastian Sajak
( Foto: Sven-Sebastian Sajak)
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FRANKFURT - Die junge Frau hat Geburtstag. Und es ist ihr größter Wunsch, dass Clueso ihr ein Ständchen singt – ihren Lieblingssong „Fanpost“. Mit Rufen und Winken macht ihre Begleitung auf sie aufmerksam. Und ihr Wunsch wird wahr: Gemeinsam mit seinem Schlagzeuger und besten Freund Tim Neuhaus spielt Clueso den Song, obwohl er nicht auf der Setlist steht. „Egal, wer sonst so deinen Namen noch nennt, hey Baby, ich bin dein größter Fan.“ Glückseligkeit für seinen wohl größten Fan im Publikum.
Es sind solche Momente, die ein Konzert des Erfurter Sängers zu etwas ganz Besonderem machen. Schon von Beginn an verzaubert Thomas Hübner, wie Clueso mit bürgerlichem Namen heißt, die 5000 Zuschauer in der Frankfurter Jahrhunderthalle. Mit „Neue Luft“, bei der er das Publikum in eine Unterwasserwelt entführt, und „Achterbahn“ springt der 38-Jährige sofort mitten hinein, gibt alles, tanzt, lacht und singt. Und nicht nur er – die jungen Frauen, Pärchen und Jugendlichen vor der Bühne tun es ihm gleich. Ob „Chicago“, „Mitnehm‘“ oder „Keinen Zentimeter“: Die Mischung, die der Sänger bietet, lässt kaum einen Wunsch offen. Sogar Lieder von älteren Alben haben es auf die Setlist geschafft. Dazu hat er Gäste mitgebracht: Voract Chefket und der Rapper Dissythekid unterstützen Clueso bei „Egal wo“ und bringen mit ihren Freestyles und einem neuen Beat frischen Wind in den Track. Die Akustik ist sehr gut, dazu eine phänomenale Lichtshow und die vielen, teils privaten Bilder und Videoclips, die auf riesigen Screens gezeigt werden. Und Clueso ist ein Perfektionist – das merkt der Zuschauer seinem Konzert deutlich an. Die Bilder auf den Screens hinter ihm und seiner Band, die Musik und das Licht sind penibel aufeinander abgestimmt; jeder einzelne Ton sitzt. Und doch gibt es auch immer wieder Momente, in denen der Sänger aus seiner Perfektion ausbricht. Etwa, wenn er wie ein Derwisch über die Bühne fegt und einfach den Moment genießt, ohne darauf zu achten, wer ihm gerade dabei zusieht. Oder in der Interaktion mit dem Publikum, von dem er einzelne Zurufe aufnimmt und sie sympathisch-schlagfertig und mit viel Lachen kommentiert. „Dein Lächeln ist sooo schön!“, ruft eine junge Zuschauerin begeistert. „Oh, das ist lieb“, sagt Clueso grinsend und schickt gleich hinterher: „Dann muss ich wohl mal ein Selfie machen …“ Zu einer Zugabe lässt sich der Erfurter dann noch hinreißen: „Barfuß“, bei dem er nur mit Gitarre und seinem Saxofonisten auf der Bühne steht, „Zu schnell vorbei“ und „Gewinner“ bilden den fulminanten Abschluss eines rundum gelungenen Auftritts.
Viele der Besucher sind an diesem Abend zum ersten Mal auf einem Clueso-Konzert, wie eine kurze Umfrage des Sängers zeigt. Doch beim Hinausgehen vernimmt man viele begeisterte und glückliche Stimmen, die sagen: „Das war nicht das letzte Mal, dass ich ihn live gesehen habe.“