Thomas Betzler (Jahrgang 1964) wächst in Trautheim auf, „verbockt“ sein Abitur auf dem Schuldorf Bergstraße, studiert Schlagzeug an der Darmstädter Akademie für Tonkunst und finanziert sein Studium durch Jobs bei der Wiesbadener Konzertagentur Zosel. Mit der Band „Peacock“ erreicht er Ende der Siebziger in und um Darmstadt Kultstatus. Klaus Schulze produziert mit der Band zwei Alben, doch für die Psychedelic-Rock-Band bleibt der Durchbruch aus. „Die Nummer ist irgendwo verpufft.“ Gegen die Neue Deutsche Welle war nicht anzukommen. In den Achtzigern wechselt Betzler in den Backstage-Bereich, bekocht als Caterer die Größen der Branche. Nach zehn Jahren der Zusammenbruch: Ein Schub der tückischen Multiple Sklerose raubt ihm die Sehkraft auf einem Auge. Nach einem Jahr nimmt Betzler sein Catering-Geschäft wieder auf, diesmal aber fürs Fernsehen. In den Neunzigern zieht er nach München, bekocht nun Schauspieler. Nach zehn Jahren in Nieder-Beerbach wohnen Betzler und seine Frau nun seit drei Jahren in Arheilgen, wo „Peacock“ einst am Mühlchen probte. Der Koch der Rockszene sitzt seit bald zehn Jahren wieder am Schlagzeug, tummelt sich mittlerweile munter in der Szene der elektronischen Musik.
Der Frankfurter Regisseur Enrico Corsano („Dead End Bickenbach“, mehrfach Gast beim Weiterstädter Filmfest) trifft vor vier Jahren bei Dreharbeiten zu einer „Pink Floyd“-Coverband auf Betzler, ist begeistert von seinen Geschichten. So entsteht die Doku „Tommy B.“, die beim Lichter-Filmfest Premiere haben wird. (sb)