Regisseur Joseph Kosinski porträtiert auf äußerst spannende und packende Weise eine Truppe von Elite-Feuerwehrleuten aus Arizona, die Spezialisten für Waldbrände sind. Der...
. Feuerwehr-Chef Eric Marsh (Josh Brolin) ist der Senior im Team der „Granite Mountain Hotshots“. Die 20 Mann starke Truppe aus Prescott/Arizona hat sich den Titel einer Elite-Einheit von Waldbrand-Bekämpfern erarbeitet und kann auch überregional zu Hilfe gerufen werden. In den USA gibt es mehr als 100 solcher Crews. Sie haben ihren Namen von dem als „Hotshot“ bezeichneten heißesten Teil eines Feuers, das über 1000 Grad Celsius erreicht.
Das kommt nicht von ungefähr, denn bei den Einsätzen passiert es immer wieder, dass der Wind plötzlich dreht und das Feuer den Spezialisten direkt entgegen weht. Zu den Trainingseinheiten gehört es daher auch, sich in wenigen Sekunden in stets mitgeführte Ganzkörper-Schutzhüllen zu zwängen und flach auf den Boden zu legen. Es ist bei einem Notfall die einzige Überlebenschance.
Regisseur Joseph Kosinski („Tron: Legacy“) versteht es, die Eigentümlichkeiten der Arbeit dieser Sondereinheit von Elite-Feuerwehrmännern auf äußerst spannende und packende Weise zu vermitteln. Und das, obwohl die Hauptaufgabe der Blaulicht-Truppe gar nicht das Löschen mit Wasser ist, sondern das Ausbremsen eines Feuers mit Hilfe von in Windeseile gegrabenen Schneisen mit brennstofffreien Zonen oder dem Legen von Gegenfeuern.
Die Hotshots sind dadurch auch Naturschützer, denn sie retten nicht nur vom Feuer bedrohte menschliche Leben, Gebäude oder ganze Kleinstädte, sondern natürlich auch Flora und Fauna. Einmal gelingt es den Jungs etwa, einen hunderte Jahre alten Baum, der ein Naturdenkmal und Wahrzeichen ihrer Stadt ist, vor dem Verbrennen zu bewahren.
Das ist zwar wie ein Kriegsfilm mit markigen Sprüchen und viel Pathos inszeniert – inklusive Drill, Kadetten-Ausbildung und Mitfiebern der Angehörigen an der Heimatfront (unter anderem Jeff Bridges, Jennifer Connelly und Andie MacDowell). Aber spätestens seit 9/11 gelten Feuerwehrleute in den USA ja sowieso als Nationalhelden. Und wenn die Waldbrand-Bekämpfer ausrücken, ist das genau genommen auch nicht anders als bei Soldaten, die in den Kampf ziehen: Sie müssen ein eingeschworenes Team sein. Und was sie erwartet, kann tödlich enden.
Diesem Film nimmt man das alles aber überhaupt nicht übel. Denn er ist sehr nah an seinen Protagonisten und ihren Familien dran, und die authentische Geschichte der „Granite Mountain Hotshots“ – so viel sei verraten – endet äußerst tragisch: Einer ihrer Einsätze geriet zum Desaster und gilt seither als größter Verlust von US-Feuerwehrleuten seit dem Einsturz der Türme des World Trade Centers. Dem Helden-Trupp um Eric Marsh hat Kosinski ein Denkmal gesetzt. Das ist bewegend, weil es dabei um ganz normale Männer aus einer Kleinstadt geht, die einfach nur ihren Job gut machen wollten. Ihr Altersdurchschnitt lag gerade mal bei 27 Jahren.