Huhn und Hund mit Ausgehleine: Neue Ausstellung beim Kunstverein Eisenturm in Mainz
Von Marianne Hoffmann
Assemblagen, Tier-Skulpturen, Installationen: Bei der Ausstellung „Kunst hoch drei“ im Eisenturm markieren (v.li.) Sigrid Lehr, Mireille Jautz und Usch Quednau drei Kunstpositionen. Foto: hbz/Kristina Schäfer
( Foto: hbz/Kristina Schäfer )
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MAINZ - Unterschiedliche Kunstpositionen, Werke, die sich aneinander reiben oder doch in Kommunikation treten, das ist das Grundprinzip der Ausstellungsreihe „Kunst hoch drei“, die Otto Martin, der ehemalige erste Vorsitzende des Kunstvereins Eisenturm, ins Leben gerufen hat. Mit Mireille Jautz, Sigrid Lehr und Usch Quednau vereinen sich farbenfrohe Gemälde mit schwarz-weißen Objektarbeiten und den Holzskulpturen von Usch Quednau.
Jede Künstlerin bespielt einen Raum. Mireille Jautz ist eine Meisterin der Farbkomposition, explosionsartig mischen sich die Farben auf der Leinwand. Die Acrylmalerei kommt ihrem temporeichen Malstil entgegen. Und wenn man nun glaubt, dass es für diese Werke keine Titel gibt, da muss man sich auf „Wolkenbruch“ und „Gebirgsbach“ einstellen oder sieht sich mit „Monet 1-3“ konfrontiert.
Sigrid Lehr ist Jahrgang 1934 und wurde in Mainz geboren; arbeitete sie früher mit Ton, so hat sie sich seit einiger Zeit dem Materialbild verschrieben. Dabei achtet sie auf sehr strenge konstruktive Formen, die sie in Schwarz-weiß und Grautönen hält. Greift sie einmal zum Pinsel, nimmt sie die Strukturen ihrer Materialbilder auf. Die Assemblagen nennt sie verheißungsvoll „Mein Geheimnis“, dahinter scheint sich das Geheimnis um das Material zu verbergen. Erst bei genauerem Hinsehen sieht man aufgedröselte Wolle, Fäden, sanft und doch in strengen Formen gespannt, geschützt durch ein feinmaschiges Gitter, wie man es von Fliegengittern kennt.
DATEN & FAKTEN
„Kunst hoch drei“ – Mireille Jautz, Sigrid Lehr und Usch Quednau stellen bis Sonntag, 20. Mai, im Kunstverein Eisenturm, Fritz-Arens-Platz 1 aus; samstags/sonntags, 13-17, mittwochs 16-18 Uhr.
Usch Quednau ist für viele Mainzer keine Unbekannte. Ihre Skulpturen in den Schaufenstern der Läden in der Römerpassage und ihre Tierskulpturen in Vitrinen in der oberen Etage weckten Neugier. Im Kunstverein Eisenturm zeigt sie eine im Block gestellte Auswahl ihrer höchst individuell grob behauenen Tierskulpturen. Da steht ein Entenvogel – oder ist es vielleicht doch ein Pelikan?
Ein Hund hat die Ausgehleine im Maul, um sitzend die Aufmerksamkeit seines Herrchens zu ergattern. Auf der Steinbank im Raum sitzt ein weißes Huhn gelassen auf seinem aus Holz gearbeiteten Nest. Ergänzt wird die Installation durch Häuser, die in Bäumen wachsen, die Baumwipfel gekrönt mit güldenem Stacheldraht.