Groß war die Freude der Verantwortlichen des Fußballvereins VfR Groß-Gerau bei der offiziellen Einweihung der neuen Kunstrasenanlage auf dem Sportgelände an der...
GROSS-GERAU. Groß war die Freude der Verantwortlichen des Fußballvereins VfR Groß-Gerau bei der offiziellen Einweihung der neuen Kunstrasenanlage auf dem Sportgelände an der Darmstädter Straße.
Nach mehrmonatiger Bauzeit entstanden ein Großspielfeld mit 7200 Quadratmetern mit einer 70 Meter langen Stehtribüne sowie ein 2400 Quadratmeter großes Kleinspielfeld für die Jugend, ebenfalls mit einer 30 Meter langen Tribüne und Flutlichtanlage.
500-Mitglieder-Verein mit nur einem Rasenplatz
Erforderlich geworden war der Neubau, nachdem auf dem Rasenplatz im Winter ohne Flutlichtanlage kein Spielbetrieb möglich war. Für die drei aktiven Mannschaften, die Alten Herren und die 17 Jugendmannschaften von den Bambinis bis zur A-Jugend hatte der 500 Mitglieder starke Verein im Winter nur einen Rasenplatz zur Verfügung, der jedoch stets im Frühjahr wegen Schäden nicht mehr zur Verfügung stand.
„Darauf spielt es sich top. Man läuft darauf ganz sanft und knieschonend“, schwärmte der ehemalige C-Jugend-Trainer Jörg Seidel, nachdem er das neue Großspielfeld mit der Mannschaft der Alten Herren schon einmal getestet hat. Allerdings gebe es jetzt keine Ausrede mehr, wenn der Ball beim Pass sein Ziel nicht erreiche. „Dann ist die falsche Technik schuld und nicht, wie vorher, der alte Platz, weil der Ball dort über Löcher rollte“, meinte Seidel.
Zehn Jahre dauerte es von der ersten Idee bis zur Realisierung, erinnerte Bürgermeister Stefan Sauer (CDU) in seinem Grußwort. Ab 2011 sei das Projekt forciert worden, aber die Politik habe sich zunächst mit der Finanzierung schwergetan. Nachdem Maßnahmen zur Stabilisierung des Spielbetriebs keinen Erfolg hatten, beschlossen Magistrat und Stadtverordnetenversammlung einmütig den Neubau der Kunstrasenanlage auf dem alten Rasenplatz.
Michael Adrian steuert 750 000 Euro bei
VfR-Präsident Gerhard K. Schmidt dankte nicht nur der Stadt Groß-Gerau für ihren Zuschuss in Höhe von 150 000 Euro, sondern auch Jens-Uwe Münker vom Hessischen Innenministerium für den Zuschuss des Landes über 180 000 Euro. Schmidts besondere Anerkennung galt dem VfR-Vizepräsidenten Michael Adrian, der mit 750 000 Euro den Hauptanteil der auf etwa eine Million Euro bezifferten Kosten privat beisteuerte. „Ohne ihn hätten wir das Projekt gar nicht realisieren können“, betonte Schmidt. Darüber hinaus lobte Schmidt auch das Engagement des Vizepräsidenten Andreas Lindner, der sich als Landschaftsarchitekt maßgeblich um die Realisierung kümmerte.
„Wir geben Zuschüsse nur dann, wenn weiteres Geld und Engagement vor Ort vorhanden sind“, unterstrich der Vertreter des Landes Hessen und würdigte die Nachwuchsarbeit des VfR.
Der Kunstrasen sei keinesfalls pflegeleicht, denn er müsse mit einem speziellen Reinigungsgerät wöchentlich gepflegt werden, damit er rund 15 Jahre erhalten bleibt, sagte Schmidt. Beim anschließenden Elfmeterschießen mit dem 70-jährigen Klaus Rimasch im Tor, der noch immer bei den Alten Herren aktiv ist und von der A-Klasse bis zur Hessenliga im Trikot des VfR spielte, durften sich die Ehrengäste dann selbst vom sanften Gleiten über den Kunstrasen überzeugen.
Von Marvi Mensch