Museumsumbau beeinträchtigt Arbeit des Heimatvereins...

Obwohl das Museum seit Ende 2015 wegen Umbau geschlossen ist, hatte der Heimat- und Geschichtsverein (HGV) Zulauf. Wie Vorsitzender Norbert Hefermehl in der...

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BIEBESHEIM. Obwohl das Museum seit Ende 2015 wegen Umbau geschlossen ist, hatte der Heimat- und Geschichtsverein (HGV) Zulauf. Wie Vorsitzender Norbert Hefermehl in der Jahreshauptversammlung am Freitag berichtete, wurden bei den verschiedenen Veranstaltungen 550 Besucher gezählt. Dabei handelte es sich um die Open-Air-Kino-Abende, zwei Vorträge, den Aktionstag Kinderkunst, die vorweihnachtliche Erzählstunde und den magischen Jahresausklang. Zudem traf sich auf Einladung des HGV mehrmals der Biebesheimer Künstlerkreis.

Mit Blick auf das Museum, äußerte sich der Vorsitzende für das Jahr 2017 nicht sehr optimistisch, da die Umbauarbeiten noch nicht begonnen wurden. „Leider ist die Finanzierung der Neukonzeption noch nicht gesichert, aber wir hoffen, hierbei noch Unterstützung zu erhalten.“ Die Gemeindevertretung habe lediglich die Finanzierung „notwendiger Maßnahmen“ bewilligt. Das decke nicht „alle für uns wesentlichen Bereiche ab“. Inzwischen ist ein Architekturbüro beauftragt, sodass „wir Ihnen vielleicht Anfang 2018 das Heimatmuseum mit einer komplett neuen Konzeption vorstellen können“. Bei der Neuausrichtung arbeitet der HGV mit Kulturanthropologin Anette Vinnen und Innenarchitekt Bernd Jansen zusammen.

Vitrinen des Elfenbeinmuseums in Erbach

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Die Aktiven des HGV haben viel gearbeitet: Das Museumsgebäude wurde komplett geräumt, wobei eine Vorauswahl für die neue Ausstellung getroffen wurde. Alle Objekte sind in Seidenpapier oder Luftpolsterfolien verpackt. Für die Neugestaltung erwarb der Verein zehn Vitrinen des früheren Elfenbeinmuseums in Erbach, die genau zu den Plänen für den gedachten multifunktionalen Raum im Erdgeschoss passen. Die Inventarisierung wurde weitergeführt, sagte Hefermehl. Daher sei inzwischen auf einen großen Teil der Bestände computerunterstützt zugreifbar. Die Inventarisierung werde 2017 fortgesetzt, „um vielleicht irgendwann einmal alle Objekte erfasst zu haben“. Bei der geschätzten Zahl von mindestens 10 000 Exponaten könne das noch einige Jahre dauern. Zu den Kosten steuert das Ministerium für Wissenschaft und Kunst 60 Prozent bei.

Nach wie vor sei der Verein an historisch interessanten Fotografien interessiert, da mit ihnen oft Sonderausstellungen ergänzt werden könnten. „Vielleicht geben wir auch wieder einmal einen Bildband heraus.“ Zu den weiteren Aktivitäten des 94 Mitglieder starken Vereins gehört die Herausgabe des von Timo Kolb geschriebenen Buches „Jüdisches Leben in Biebesheim“.

Das Museum und der Verein sind jetzt in „facebook“ vertreten, wo über Aktuelles berichtet wird. Rechtzeitig zur Neueröffnung des Museums soll es eine Internetseite geben. Der Spinn- und Webkreis kommt während des Museums-Umbaus im Haus Stefan Schmidt zusammen. Ansprechpartnerinnen für diesen Kreis sind die Vorstandsmitglieder Edith Schmidt und Monika Bader.

Beisitzer Rüdiger Schön vertrat den HGV beim Verbandstag des Hessischen Museumsverbandes, während Norbert Hefermehl verschiedene Arbeitstagungen des Arbeitskreises Museumspädagogik im Museumsverband besuchte. Für 25 Jahre währende Treue zum Heimat- und Geschichtsverein ehrte der Vorsitzende Thomas Schell. Der stellvertretende Vorsitzende hat 2016 bereits zum zweiten Mal einen ortsgeschichtlichen Vortrag „Damals vor 40 Jahren – Biebesheim am Rhein“ gehalten. Diese neue Reihe stoße auf sehr großes Interesse, sodass sie fortgesetzt werden soll.