Die Proteste gegen den Bau der A49 durch den Herrenwald sind am Freitag nach Einschätzung der Polizei friedlich verlaufen. Es sei gelungen, den Sicherheitsbereich freizuhalten....
STADTALLENDORF. 19.23: Polizei zieht positives Fazit
In einer Pressemeldung beurteilt Polizeisprecherin Silvia Frech den Verlauf des zweiten Einsatztags im Herrenwald positiv. Die Begleitung der Baumfällarbeiten im Zusammenhang mit dem Weiterbau der A 49 seien ereignisreich, aber weitestgehend friedlich verlaufen.
Das Hauptaugenmerk habe auf der Freihaltung des Sicherheitsbereiches im Herrenwald gelegen. Dort hatten sich am Morgen 19 Personen aufgehalten, neun auf dem Boden und zehn in Baumhäusern, auf Plattformen oder in Seilen. Höhenretter hätten diese sicher auf den Boden begleitet.
Am Nachmittag fand eine friedliche Versammlung mit etwa 80 Teilnehmern statt. Von Stadtallendorf aus ging es zu einer Mahnwache am Herrenwald. Unmittelbar im Anschluss daran versuchte eine größere Personengruppe in den Sicherheitsbereich zu gelangen, was durch den Einsatz unmittelbaren Zwangs verhindert werden konnte.
Insgesamt habe es 20 Festnahmen gegeben. Darüber hinaus erhielten 29 Personen einen Platzverweis, darunter 21, die einen Harvester am Einfahren in den Sicherheitsbereich hindern wollten.
15.16 Uhr: Situation beruhigt sich
Am Waldrand hat sich die Situation entschärft. Demonstranten und Aktivisten stehen gegenüber der Polizeikette und diskutieren. Im Hintergrund arbeitet der Harvester und fällt weiter Bäume. Die Polizei versucht mit Ansprachen auf die Demonstranten einzugehen.
15.15 Uhr: Polizei richtet sich an Demonstranten
Die Polizei richtet sich nun vom Kommunikationsfahrzeug aus an die Demonstranten. Die Beamten wollen "Gedränge und Schubsen" nicht hinnehmen.
14.59 Uhr: Demozug will in den Wald
Der Demozug aus Stadtallendorf, der vor einer knappen halben Stunde an der Mahnwache angekommen ist, will nun in den Wald. Die Polizei blockiert den Weg. Die Stimmung ist aufgeheizt, so unser Reporter vor Ort.
Die Aktivisten haben zudem wieder eine Sitzblockade eingerichtet, wie sie über ihren Kanal twittern.
14.47 Uhr: Sitzblockade auf der Landesstraße L 3343 (Dannenröder Straße) genehmigt
Wie der hessische Verwaltungsgerichtshof mitteilt, darf eine Sitzblockade auf der Landesstraße L 3343 (Dannenröder Straße) gegen die Rodung des Dannenröder Waldes nicht generell verboten werden
Mit einem soeben den Beteiligten bekanntgegebenen Beschluss vom heutigen Tag hat der für Versammlungsrecht zuständige 2. Senat des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs der Beschwerde des Antragstellers gegen eine anders lautende Entscheidung des Verwaltungsgerichts Gießen stattgegeben.
Die für den Zeitraum ab sofort bis zum 1. März 2021 angemeldete tägliche Sitzblockade für eine Dauer von circa 2 – 3 Stunden auf der Landesstraße L 3343 gegen die Rodung des Dannenröder Waldes darf nicht generell untersagt werden. Die Blockade soll Teil der sogenannten Mahnwachen „Zwerg Pack´s Mahnwache gegen die Räumung und Rodung des Dannenröder Waldes“ sein.
Zur Begründung seiner Entscheidung führte der Senat aus, nach den Angaben des Antragstellers im bisherigen Verfahren ergäben sich keine Anhaltspunkte dafür, dass es sich um eine sog. uner-laubte Verhinderungsblockade handele.
Zweck der Demonstration sei der Protest gegen den Weiterbau der A 49 und die damit im Zu-sammenhang stehende drohende Räumung der Waldbesetzung im Dannenröder Wald sowie die drohende Rodung von Herrenwald, Maulbacher Wald und Dannenröder Wald. Der Antragsteller setze sich für eine sozial-ökologische Verkehrswende einschließlich eines Verkehrswendeplans für Stadtallendorf und Umgebung ein. Dafür solle unter anderem ein tägliches mehrstündiges Kundgebungs- und Kulturprogramm eingesetzt werden und eben auch die tägliche Blockadeaktion auf der Fahrbahn der L 3343. Sie solle auch der Mobilisierung der Bevölkerung gegen die geplante Räumung und Rodung des Waldes dienen.
Alleine das tägliche Sitzen auf der L 3343 sei aber nicht dazu geeignet, die kritisierten künftigen Ereignisse zu verhindern und solle nach der insoweit maßgeblichen Planung des Antragstellers auch nicht dafür genutzt werden.
14.30 Uhr: FFF-Demo endet an Mahnwache
Der Demozug aus der Stadtmitte Stadtallendorfs nähert sich der Mahnwache am Rand des Herrenwaldes. Der Aufruf der Demo ging von Fridays for Future Marburg aus. Mit "Dannibleibt" und "Herribleibt" endet die Demo an der Mahnwache.
14.11 Uhr: Großdemo am 4. oktober geplant
Unter dem Motto "Danni bleibt" ruft Fridays for Future zusammen mit dem Aktionsbündnis "Keine A49", dem BUND, Campact e.V., den Naturfreunden Deutschland und weiteren Akteuren der Klimabewegung am 4. Oktober zur Großdemo am Dannenröder Wald auf. Anlässlich des Aktionstags werden aus ganz Deutschland Aktivistinnen und Aktivisten anreisen, um gemeinsam für den Erhalt des Waldes und eine schnelle Verkehrswende zu protestieren. Die Demo beginnt um 12 Uhr am Dannenröder Wald.
Der Dannenröder Wald liegt in Nordhessen und bietet einen Lebensraum für viele geschützte Tier- und Pflanzenarten, so die Bewegung von Fridays for Future. Der sich in einem Wasserschutzgebiet befindende Wald soll nun zusammen mit dem Herrenwald für den Ausbau der A49 zwischen Kassel und Gießen gerodet werden. Die Rodung ist bereits seit 40 Jahren im Gespräch und erfuhr starken Widerstand aus der ansässigen Bevölkerung. Seit Herbst letzten Jahres ist er zudem dauerhaft besetzt.
Dazu ergänzt Line Niedeggen: "Die Grünen in der Hessischen Regierung übernehmen keine Verantwortung für anhaltende Klimazerstörung. Ein Jahr vor der Bundestagswahl kann sich das keine Partei erlauben, die 1,5-Grad-Politik verspricht. Wir müssen die Regeln klimagerecht neuschreiben!"
14.06 Uhr: Rodungsarbeiten schreiten voran
"Momentan ist alles ruhig", berichtet unser Reporter Benjamin Gössl. Die Polizei habe den Wald großräumig abgeriegelt, sodass niemand hereinkommt. Im Innenbereich gehen die Rodungsarbeiten voran. Ab und an sind Maschinengeräusche am Waldrand zu hören.
An der Mahnwache haben sich 30 bis 40 Aktivisten versammelt. Sie warten auf den Demonstrationszug von Fridays for Future. Dieser startete am Bahnhof Stadtallendorf und will zur Mahnwache hinzustoßen. Laut Polizei nehmen rund 80 Personen an der Demo teil.
13.39 Uhr: Demo setzt sich in Bewegung
Die Bewegung Fridays for Future Marburg hat sich am um 13 Uhr am Bahnhof in Stadtallendorf getroffen und marschiert nun durch die Stadt. Die Polizei schreibt auf Twitter, dass sie die Demo begleitet.
12.50 Uhr: Maßnahmen beendet
Die letzte Person wurde vom Baum geholt. Insgesamt waren 19 Aktivisten im Wald. Neun davon haben durch eine Sitzblockade blockiert und wurden weggetragen. Zehn weitere Aktivisten saßen in den Bäumen, die von der Polizei geräumt werden mussten. Spezialkräfte beförderten die Aktivisten schließlich aus dem Wald.
Die Fällmaßnahmen sollen nun durch die Baufirma fortgesetzt werden, so Polizeisprecherin Silvia Frech. Der Einsatz sei friedlich verlaufen, es wurde nur passiver Widerstand geleistet. Niemand wurde verletzt.
So lautet das Fazit der Aktivisten auf Twitter.
12.42 Uhr: Letzter Aktivist von Baum heruntergeholt
Der letzte Aktivist ist von dem Baum herunter. Die Höhenretter haben ihn auf der Hubplattform gesichert. Zuvor wurden mit Handsägen Äste rund um den Aktivisten entfernt.
Die Maßnahmen seien nun beendet, teilt Pressesprecherin Silvia Frech mit. Die Presse wird gebeten, den Wald zu verlassen.
12.35 Uhr: Äste werden von Polizei abgesägt
Die Polizei lichtet jetzt von unten her die Baumkronen und sägt Äste ab, um an den letzten verbliebenen Aktivisten im Baum zu kommen", berichtet unser Reporter Andreas Ungermann. Der oder die Aktivistin klettert nun von Ast zu Ast.
12.19 Uhr: Nur noch ein Aktivist
In geschätzten 15 Metern Höhe sitzt nur noch ein Aktivist in der Krone des Baums.
12.10 Uhr: Polizei holt Aktivisten von Baum.
Der erste Aktivist, der an dem Seil auf einer Art Schaukel saß, ist soeben von Beamten heruntergeholt worden. Er wurde weggetragen und nun werden seine Personalien festgestellt. Noch zwei Besetzer sitzen auf dem Baum.
12.06 Uhr: Aktivistin wirft mit Ästen
Eine Aktivistin hat zwei kleinere Äste in Richtung Boden geworfen. Sie sitzt in der Baumkrone, wie unser Reporter Benjamin Gössl berichtet.Ein Höheninterventionsteam befestigt derzeit Seile an dem besetzten Baum, um die Räumung vorzunehmen.
Zwei Polizisten des Höhenrettungsteams haben sich am Stamm gesichert und klettern an diesem herauf. In etwas Entfernung stehen laut Polizei rund 15 Aktivisten an einer Absperrung. Von dort sind Unterstützungsrufe zu hören.
Neben der Linken haben auch die Grünen parlamentarische Beobachter entsendet.
12.00 Uhr: Rodungen für A49 ruhen dieses Wochenende
Angesichts angekündigter Demos gegen den Weiterbau der Autobahn 49 in Mittelhessen plant die Projektgesellschaft Deges an diesem Wochenende keine Rodungen. "Wir wollen keine Konfrontation, deshalb ruhen die Arbeiten am Wochenende», sagte ein Deges-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Die Polizei ist auch am Freitag mit einem Großaufgebot vor Ort, um das betroffene Waldgebiet zu räumen. Im Dannenröder Forst bei Homberg/Ohm sind ebenfalls Rodungen geplant, gegen die sich Waldbesetzer stemmen.
Mit dem bisherigen Verlauf der Arbeiten zeigte sich der Deges-Sprecher zufrieden. "Für uns war entscheidend, dass wir wie geplant mit den Fällarbeiten beginnen konnten", sagte er. Der Einsatz der Polizei habe es ermöglicht, die Arbeiten störungsfrei zu beginnen. Am Vortag seien bereits zwei bis drei Hektar im Herrenwald gerodet worden, insgesamt sollen dort Bäume auf einer Fläche von 49 Hektar fallen. "Wir sind im Plan", so der Sprecher.
Für den Tag der Deutschen Einheit am Samstag ist eine weitere Fahrrad-Demo von Kassel bis zum Dannenröder Forst geplant. Unter dem Motto "Fahrrad fahr'n statt Autobahn" wollen die Teilnehmer einen großen Streckenabschnitt davon auf dem bereits bestehenden Stück der Autobahn 49 zurücklegen. Für Sonntag, 4. Oktober, haben Umwelt- und Klimaschützer zudem zu größeren Protesten am Dannenröder Wald aufgerufen. Neben den NaturFreunden Deutschlands wollen sich der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), Campact und Fridays for Future unter dem Motto "Der Dannenröder Wald muss bleiben - Verkehrswende jetzt" beteiligen.
11.33 Uhr: Hebebühne in Stellung gebracht
Die Hebebühne wird nun in Stellung gebracht, wie unser Reporter Benjamin Gössl live vor Ort berichtet. Mit der Hebebühne soll der letzte besetzte Baum geräumt werden. In diesem sitzen noch zwei Aktivisten, ein dritter hängt an einem Seil, das dazwischen befestigt ist.
Die Aktivisten freuen sich, dass die Polizei noch mal anrücken muss, um denselben Baum wieder zu befreien.
10.46 Uhr: Noch ist es ruhig
"Momentan ist es im Herrenwald recht ruhig", berichtet unser Reporter vor Ort, Benjamin Gössl. Die Polizei arbeite sich Stück für Stück und Bauwerk für Bauwerk vor. Er sagt: "Es sind heute morgen kaum Aktivisten im Wald, außer der handvoll, die noch in den Bäumen sitzen."
Der gleichen Meinung ist auch die Polizei, die die Öffentlichkeit ebenfalls über ihren Twitteraccount auf dem Laufenden hält.
10.23 Uhr. "Herri bleibt" - Demonstration in Marburg
Fridays for Future Marburg ruft ebenfalls zu Demonstrationen auf, um die Rodung des Herrenwaldes zu stoppen. Die Zerstörung des Waldes für eine neue Autobahn stehe im absoluten Widerspruch zu einer klimagerechten Verkehrswende und der Dramatik der Klimakrise. Fridays for Future Marburg ruft deshalb alle Menschen auf, heute mit in den Wald zu kommen und den Protest direkt an den Ort des Geschehens zu tragen. Die angemeldete Versammlung startet um 13 Uhr am Bahnhof Stadtallendorf und wird mit einem Demonstrationszug bis zu den Rodungsarbeiten im Herrenloswald weitergehen.
Auch auf Twitter wirbt FFF Marburg dafür.
Charlotte Straka, Fridays for Future Marburg, sagt: "Gestern ist der erste Baum für die A49 gefallen - damit ist Tag-R gekommen. Wir steuern ohne Halt auf die Klimakatastrophe vor. Waldsterben, Dürresommern und Trinkwasserknappheit sind schon jetzt vor unserer eigenen Haustür zu spüren. Das allerletzte, was angesichts dieser Krise angebracht ist, ist der Bau einer neuen Autobahn mitten durch einen jahrhundertealten, wertvollen, gesunden Mischwald. Ein Wald, der Wasserschutzgebiet und CO2-Speicher zugleich ist. Die Rodung des Dannenröder Waldes, des Herrenwaldes und des Maulbacher Waldes widerspricht jeglicher Vernunft."
Paul Robben, Fridays for Future Marburg, findet: "Mit dem gestrigen Start der Rodung und Räumung werden nun Fakten geschaffen. Die Geschehnisse im Dannenröder Forst sind Schauplatz des Konflikts um die Mobilität der Zukunft. Hier zeigt sich, ob politische Entscheidungsträger*innen die Kompetenz besitzen, eine echte klimagerechte Verkehrswende einzuleiten. Was wir brauchen, ist der konsequente Ausbau von Schienen- und Radverkehr. Ein Festhalten an Blechlawinen und Betonwüsten als Autonbahnen ist wirklich nicht mehr 2020."
Valentina Haas, Fridays for Future Marburg, ist sauer: "Wer den Danni rodet, verspielt die Zukunft von uns jungen Generationen. Hier werden Profitinteressen der Automobilindustrie und von Konzernen wie Ferrero und Fritz Winter über das Recht auf eine lebenswerte Zukunft auf dieser Erde gestellt. Das werden wir nicht zulassen! Seite an Seite mit vielen anderen Gruppen und Menschen wird Fridays for Future Widerstand gegen die Rodung leisten. Denn: Wer den Danni rodet, legt sich mit der gesamten Klimagerechtigkeitsbewegung an. Am Freitag, den 2.10., gehen wir deshalb lautstark auf die Straße und begeben uns direk an den Ort der Zerstörung."
10.17 Uhr: Pressefreiheit erneut eingeschränkt?
Laut den Aktivisten soll die Pressefreiheit erneut eingeschränkt worden sein, wie sie auf ihrem Twitterkanal mitteilen.
10.03 Uhr: Umweltschützer protestieren an Hessischer Landesvertretung
Mit Transparenten demonstrieren Umweltaktivisten an der Hessischen Landesvertretung in Berlin gegen Baumrodungen für den Autobahnbau in Hessen. An der Aktion sind nach Angaben einer Mitorganisatorin und der Polizei etwa 30 bis 35 Menschen beteiligt. Etwa zehn von ihnen seien mit Leitern auf das Vordach der Landesvertretung geklettert. Zudem habe es einen Fahrradkorso mit etwa 50 Protestierenden gegeben.
Es sei "klimapolitischer Wahnsinn", mitten in der Klimakrise einen Wald für eine neue Autobahn zu roden, sagte Riva Morel von Fridays for Future Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, einer der Organisatoren, laut einer Mitteilung.
9.56 Uhr: Zwei Aktivisten abgeführt
Bislang wurden zwei Personen aus dem Wald geführt, erklärt ein Polizeisprecher. Derzeit werden ihre Personalien festgestellt.
Kurz zuvor informiert die Polizei auf Twitter, dass sich noch Personen im Wald befinden und sich die Beamten für die Räumung bereit machen.
9.52 Uhr: Erste Räumung
Der erste Aktivist wird von einem Baum heruntergeholt.
9.42 Uhr: Drei Aktivisten im Baum
Drei Aktivisten sitzen wieder n dem Baum, aus dem gestern die Baumhäuser entfernt wurden. Einer der Demonstranten hängt an einem Seil, das zwischen zwei Bäumen befestigt ist. Die Polizei zieht aktuell Kräfte zusammen, ein Höhenrettungsteam bereitet sich vor. Über Lautsprecher spricht die Polizei die Aktivisten an und erklärt, dass sie nun mit den Maßnahmen beginnen.
9.25 Uhr: Gespräch mit Aktivisten
Der zweite Tag des Polizei-Großeinsatzes rund um die Proteste gegen den Weiterbau der Autobahn 49 beginnt mit Gesprächen mit den Aktivsten. "Wir sprechen gerade mit den Menschen, die sich noch in und auf den Bäumen im abgesperrten Bereich befinden", schreibt die Polizei auf Twitter. Ein Sprecher sagt, man verschaffe sich noch einen Überblick über die Lage. Die Rodungsarbeiten im Herrenwald bei Stadtallendorf sollen demnach fortgesetzt werden.
Die Polizei hat dem Sprecher zufolge mittlerweile sechs von acht Baumhäusern geräumt und beseitigt, auf die sich Umweltschützer für ihren Protest zurückgezogen hatten. Die Aktivisten wollen die Rodungen von Bäumen im Herrenwald sowie im nahe gelegenen Dannenröder Wald verhindern, die für den Ausbau der A49 weichen sollen.
8.22 Uhr: Polizei richtet erneut Pressestelle ein
Nachdem es am ersten Tag Differenzen zwischen Polizei und Journalisten gab, geben die Beamten am heutigen Freitag bereits bekannt: "Um 8.30 Uhr stehen die Sprecher für die Einsatzlage der Polizei an der Zufahrt zum Autohof B 454 für die Medienvertreter als Ansprechpartner zur Verfügung.Fotografen werden von dort aus in einen gesicherten Bereich geführt, um Fotos machen zu können."
Am gestrigen Donnerstag war es Journalisten mitunter untersagt, näher an das Einsatzgeschehen heranzutreten. Nachdem es am Mittwoch noch hieß, Medienvertreter dürften bis zu den Baumhäusern heran, wurden die Journalisten anfangs "aus Sicherheitsgründen" nicht näher an die Aktivisten herangelassen.
Fortlaufende Infos der Polizei sind über den Twitterkanal des Polizeipräsidiums Mittelhessen unter @Polizei_MH einzusehen.
8.16 Uhr: Polizei stellt sich auf weiteren Protesttag ein
Polizei und Umweltschützer stellen sich auf einen weiteren Protesttag gegen die ersten Rodungen für den umstrittenen Ausbau der Autobahn 49 ein. Zahlreiche Einsatzkräften waren nach Beobachterangaben auch am Freitagmorgen wieder vor Ort am Herrenwald bei Stadtallendorf in Mittelhessen. Aktivisten berichteten am Freitagmorgen, dass Mitstreiter erneut in Bäume geklettert seien, um die Rodungsarbeiten zu verhindern.
"Wir gehen davon aus, dass es im Laufe des Vormittags mit den Arbeiten weitergeht", sagte ein Sprecher der Polizei. In der Nacht sei es weitestgehend ruhig geblieben. Nun bereite man sich auf die Begleitung der weiteren Baumfällarbeiten und eine mögliche Räumung vor.
Auf ihrem Twitterkanal gewähren die Aktivisten einen Einblick in ihren Start in den Tag.
Aus Protest gegen die geplanten Rodungen im Herrenwald sowie in dem nahe gelegenen Dannenröder Forst hatten sich mehrere Aktivisten in einem Waldstück bei Stadtallendorf in Bäumen verschanzt. Hunderte Polizeibeamte waren am Donnerstag im Einsatz. Der geplante Abschnitt der Autobahn soll einmal Kassel und Gießen miteinander verbinden.
Spezialkräfte der Polizei hatten ab Donnerstagnachmittag die Aktivisten von den Bäumen heruntergeholt. Bei Anbruch der Dunkelheit wurde der Einsatz jedoch beendet. Die Proteste waren im Herrenwald überwiegend friedlich geblieben, niemand wurde verletzt. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben sechs Aktivisten vorläufig fest und stellte bei 70 Menschen die Personalien fest. Sie erteilte auch mehrere Platzverweise.
Von unseren Reportern / (dpa)