Breidenbachs Woche: Harrys Huhn
03.12.2017
Auch zu Weihnachten fragen sich viele: Wer grillt eigentlich wen? Unübersehbar ist: Manche mögen’s heiß, bei der Partnersuche. Bei einem Briten-Prinzen scheint das jetzt zu klappen. Bei der Groko dagegen brutzelt alles noch vor sich hin.
Aus einer Emnid-Umfrage: „Zu hohe Erwartungen an die Harmonie“, sagen 29 Prozent. „Zu viel Alkohol“, 8 Prozent. Obwohl: 8 Prozent, das ist ja praktisch Leitungswasser. Mit anderen Worten: Jamaika ist an Alkohol und zu hohen Erwartungen gescheitert? Mitnichten. Die Fragestellung lautete nämlich: „Warum gibt es in Familien an Weihnachten besonders viel Streit?“ Wir lesen das in „Chrismon“, einer monatlich erscheinenden Zeitschrift der Evangelischen Kirche. Dort sehen wir, passend zur Adventszeit, auch eine Geschichte mit dem Titel: „Sie schießt sich ihr Fleisch jetzt selbst.“ Nein, es geht weder um Angela Merkel, noch um Andrea Nahles, sondern um die junge Jägerin Sophia Lorenzoni (25). Sie sagt: „Das Reh, das ich esse, hatte vorher ein gutes Leben.“
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Gegrillt? Wird so manches. Archivfoto: Torsten Boor
„Die Rotkäppchen, die ich esse, hatten vorher ein gutes Leben“, sagte der Wolf.
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Wir lesen weiter. Sophia spricht zu uns: „Mit 13 entdeckte ich im Österreichurlaub imposante Geweihe und fragte dem Jäger ein Loch in den Bauch.“ Nun. Irgendwie überrascht es uns nicht, dass diese junge verheißungsvolle Karriere in Österreich ihren Lauf nahm, quasi ihren Gewehr-Lauf. Aber trotzdem tut uns der Jäger, bei dem es sich hoffentlich nicht um den künftigen ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz handelt, Leid: Zuerst setzt ihm seine Frau/Freundin offenbar ein Riesengeweih, vulgo: Hörner, auf, und dann macht sich auch noch Sophia an seinen Eingeweiden zu schaffen. Wie gesagt: Halali.
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„Die Sozialdemokraten, die ich esse, hatten vorher ein gutes Leben“, sagte das Grokodil. Böse Zungen empfehlen derzeit inständig, den hessischen SPD-Vorsitzenden Thorsten Schäfer-Gümbel, genannt TSG, zu den Gesprächen hinzu zu ziehen. Von TSG kursierte nach der Hessenwahl 2013, die mit einer schwarz-grünen Regierung endete, folgende Geschichte: Eines Tages holt die SPD in Hessen bei der Landtagswahl die absolute Mehrheit. Schäfer-Gümbel beginnt Koalitionsgespräche mit sich selbst. Nach vier Monaten tritt er vor die Presse und sagt: „Es tut mir Leid, die Gespräche werden ergebnislos abgebrochen. Ich bin für Neuwahlen.“ Vielleicht ist die Geschichte aber auch nicht wahr.
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Wunderbare Neuigkeiten aus dem britischen Königshaus, „Lizzie und die Feierbiester“, wie wir Royalisten zu sagen pflegen. Prinz Harry, früher ein schlimmer Finger und deswegen mitunter „Dirty Harry“ genannt, hat endlich eine ältere Frau abbekommen, drei Jahre älter als er, sie ist 36. Wir nennen es das Macron-Syndrom. Wir lesen in „Bild“: „Beim gemeinsamen Kochen....“ Nein! Nicht was ihr jetzt schon wieder denkt!! Leute! Also. In Nottingham Cottage war ein Hähnchen im Ofen, und er stellte die Fragen aller Fragen, nein, nicht dem Hähnchen, sondern Meghan Markle, so heißt sie. Und was sollen wir sagen: Es ging gut aus. Außer für das Hähnchen im Ofen.
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Aber das war ja schon vorher tot. Der Begriff „sie hat ihn gegrillt“ erscheint da jetzt trotzdem in neuem Licht. „Sie hat mich nicht mal ausreden lassen“, sagte Harry laut „Bild“. Ja, Alder, so ist das, sie lassen einen nie ausreden, nie, gewöhn‘ dich dran. Harry schenkte ihr einen Verlobungsring mit Diamanten. Diamanten helfen immer bei so was. Wir werden noch viel hören von den beiden. Aber schon mal eins vorweg: Die FAZ teilt uns mit, dass Meghans Vater in der Filmbranche ist, als Beleuchter. Wir Älteren erinnern uns: der Schuhverkäufer Al Bundy, seine nichtsnutzige Frau, seine doof-scharfe Tochter, sein komischer Sohn – Meghans Vater war Beleuchter bei dieser US-Erfolgsserie, ihr Name: „Eine schrecklich nette Familie.“
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