Von Lisa WayandLAMPERTHEIM - Ein ganzes Konzert voller Lieblingslieder – diesen Traum konnten sich die Chöre des MGV 1840 am Wochenende verwirklichen. Unter dem Titel „Herzstücke – Lieder, die uns am Herzen liegen. Chormusik von der Klassik bis zur Moderne“ präsentierten sich der Frauen- und Männerchor, der gemischte Chor, das Männerensemble sowie Chor Joyful von ihrer besten Seite. Die Gesamtleitung lag bei Elisabeth Seidl. Lauschen konnte man dem Ganzen in der Martin-Luther-Kirche, wo rote Luftballons in Herzform, rote Tischdecken und Bühnenbeleuchtung für herzliche Stimmung sorgten. „Die Chöre bereiten sich seit einem Jahr auf dieses Konzert vor“, erzählte erster Vorsitzender Holger Schneibel, „alle haben gemeinsam über ihre favorisierten Lieder abgestimmt“.
Sänger rücken wortwörtlich enger zusammen
Dann ging es schon los und die Sänger liefen - gekleidet in den Farben des Abends rot und schwarz - zusammen ein.
Den Anfang machte der Männerchor. Mit dem eher getragenen Stück „Die Vesper“ von Beethoven gelang es ihnen, ganz ohne Mikrofon den Raum mit ihren Stimmen auszufüllen. Im fliegenden Wechsel kamen nun Damen dazu und der gemischte Chor stimmte Mozarts „Ave verum“ an, begleitet von Manuel Jandl am Klavier und Frank Willi Schmidt am Bass.
„Venite populi“ gab der Frauenchor zum Besten. Chor Joyful begann mit einem Klassiker des Pop, „Hallelujah“ von Leonard Cohen, das begleitet von Piano, Bass und Percussions, gespielt von Michael Fischer, durch den Raum schallte und ganz besonders zur Kirchenatmosphäre passte. Mit dem Lied „Pride (In the name of love)“ von U2 wurde dann gesanglich die Geschichte Martin Luther Kings erzählt, bei der nach tiefer Überzeugung und Glauben gehandelt wird. Während des Liedes rückte der Chor wortwörtlich enger zusammen und am Ende hielten sich alle ganz im Zeichen der Liebe an den Händen.
„Viele Stücke klingen nur in Originalsprache gut“, so eine Sängerin des Frauenchors, „deshalb haben wir keine Mühen gescheut und singen schwedisch.“ „Pa fjället i sol“ („In den Bergen im Licht“) hieß das Stück, bei dem der Blick ins Textbuch während des Singens, gewiss verziehen werden konnte.
Mit dem „Schön Blümlein“ von Schumann besang man anschließend das nahende Frühjahr. Auf Schumann folgte sogleich Schubert. „Zum erwachenden Frühling kommt jetzt die ruhige Nacht“, kündigte der Männerchor an und sang über freundliche Stille und himmlische Ruhe. Zum ohnehin schon internationalen Repertoire des Abends, bestehend aus deutschen, englischen, lateinischen und schwedischen Liedern, fügte der Männerchor noch das „Türkische Schenkenlied“ hinzu, welches zumindest dem Namen nach international ist. Sie besangen dabei einen alten Wein, „der muss besonders gut gewesen sein“, war man sich einig.
Mit einer Auswahl von Stücken aus dem „Liebesliederwalzer“ von Brahms, präsentierte sich noch einmal der gemischte Chor unter Dirigent Hans-Ludwig Griesheimer. Ein stimmgewaltiges Bild ergab der „Chor der Gefangenen“, vorgetragen von allen Chören gemeinsam. Die etwa 90 Sänger sangen inbrünstig dafür, „dass die Sonne der Freiheit nicht untergeht“.
Nach der Pause zeigten alle Chöre noch einmal eine gemischte Auswahl ihrer Lieblingslieder. Der Männerchor sang so lebhaft vom „Zecher“ und dem „Freischütz“, dass man die Herren förmlich durch den Wald laufen sah. „Nach so viel Romantik kommen wir jetzt zu einem der erfolgreichsten Sänger“, begann das Männerensemble und startete mit „Männer“ von Herbert Grönemeyer. Das Ensemble überzeugte mehrstimmig und charmant und stellte sich die Frage: „Wann ist ein Mann ein Mann?“. Bei Grönemeyers „Mambo“ hatten die Sänger sichtlich Spaß.
Mit „Just the way you are“, „Fields of gold“, „Africa“ und „On my own“, bei dem es Unterstützung vom Frauenchor gab, zeigte sich Joyful noch einmal von seiner besten Seite. Der Frauenchor verabschiedete sich mit „I’m singing in the rain“, wonach noch einmal alle gemeinsam zum großen Finale das „Trinklied“ sangen.
An der Leidenschaft, die die Sänger in die Stücke legten, merkte man deutlich, dass es sich an diesem Abend um Herzstücke handelte.
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